4. Szene der Lachnerrolle
Schwind, Moritz von (1804-1871) - Hersteller
[unsicher: Nachlass Prof. Julius Naue, München]; Sammlung Alexander Flinsch, Berlin; Auktion Kunstantiquariat C. G. Boerner, Leipzig, Auktion Nr. 111, 29./30. 11.1912, Los-Nr. 69; Sammlung Henri Hinrichsen, Leipzig; 7.10.1940 Kunstkabinett Hildebrand Gurlitt, Hamburg; Hildebrand Gurlitt, Dresden; März 1944 "Sonderauftrag Linz"
1940 wurde die Zeichnung von dem jüdischen Verleger und Kunstsammler Henri Hinrichsen (1868–1942) unter verfolgungsbedingtem Druck an den Kunsthändler Hildebrand Gurlitt verkauft. Henri Hinrichsen war Inhaber des C.F.Peters-Verlages, der im Jahr 1938 „arisiert“ und 1939 zwangsverkauft wurde. Die Kunstsammlung von Henri Hinrichsen wurde unter Sicherungsanordnung gestellt und Teile davon, darunter auch die Zeichnung Moritz von Schwinds, nicht zum Verkauf ins Ausland freigegeben. Henri Hinrichsen wurde im September 1942 nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.
Die Provenienz wurde im Rahmen des Provenienzrechercheprojekts "Daphne" untersucht. Im Sinne der Grundsätze der „Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ von 1998 restituierten die SKD die „4. Szene der Lachnerrolle“ aus dem Bestand des Kupferstich-Kabinetts im Jahr 2019 an die Nachfahren von Henri und Martha Hinrichsen.