Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 17
Ort, Datierung
Abmessungen
H 16,2 cm, Postament B 8,2 cm, T 9,0 cm; Gewicht: 390g
Inventarnummer
VI 17
Für 1.200 Reichstaler erwarb August der Starke im Jahr 1713 von seinem Hofjuwelier Gottfried Döring "eine goldtene braun und weiß geschmelzte Eule mit einem Diamanten Halßbändgen, deren Schnabel von Goldt, die Augen von Onix, sizet auf einem goldtenen Felsen, worauf Eydexen kriechen, so mit Diamantgen garnirt an etlichen großen Smaragden, diese Eule ist ein Trinck Geschirr". Erst bei näherer Betrachtung erschließt sich die erwähnte Funktion dieser wertvollen Pretiose als Gefäß. Dass der Kopf des Vogels nur aufgesteckt ist, wird durch das umgelegte diamantene Halsband geschickt kaschiert. Nimmt man ihn ab, so findet man im Inneren einen silbervergoldeten Einsatz, der bei Bedarf das Getränk aufnehmen konnte.
Von der Eule geht eine fast magische Wirkung aus, bedingt durch ihre großen Augen, die aus zwei Achatscheiben in halbkugeligem Schliff gebildet sind. Von besonderer Qualität ist auch das mit feinsten Pinselstrichen wiedergegebene Gefieder, dessen weiche Textur unmittelbar spürbar erscheint.
Gottfried Döring, ein Schwager Johann Melchior Dinglingers, griff mit der Eule einen im 16. und 17. Jahrhundert populären Gefäßtypus auf, der auch in der Sammlung des Grünen Gewölbes in Beispielen aus vergoldetem Silber und Bergkristall vertreten ist. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war die große Zeit der tiergestaltigen Trinkgefäße allerdings längst vorbei. Döring dürfte sich mit der Eule ganz bewusst auf jene überlieferten Arbeiten bezogen haben, kleidete das Thema jedoch in die zeitgemäßen Gestaltungsformen der spätbarocken Schatzkunst.
Nach wie vor verband man mit dem Nachtvogel vielfältige Bedeutungen. Sie war nicht nur Attribut der Göttin Minerva und Symbol für die Weisheit, sondern konnte - abgeleitet aus ihrem Gebrauch als Lockvogel - auch als Sinnbild der Verlockung verstanden werden.
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