Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 36
Abmessungen
H. 56,3 cm, B. 34,6 cm, T. 25,7 cm
Inventarnummer
PE 36
Das Modell zu diesem „Drachen, so den Rachen aufsperr[t]“, wie es im Inventar des Japanischen Palais in Dresden von 1779 heißt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Johann Gottlieb Kirchner zuzuschreiben. Neben Johann Joachim Kaendler schuf auch er zahlreiche Modelle für große Porzellanplastiken. Doch ist das gehörnte Fabelwesen, das mit seinem Pelz und seinen Klauen eher an einen Teufel oder eine Chimära erinnert, als an einen Drachen, nicht der Fantasie des Modelleurs entsprungen. Die Darstellung fußt vielmehr auf älteren Vorbildern. So war 1722 in Bernard de Montfaucons Publikation antiker Gebäude, Gefäße, Skulpturen und Gemmen eine Kanne abgebildet, die sich nur in kleinen Details von unserem Porzellangefäß unterscheidet. Die Abbildung des nur vermeintlich antiken Gefäßes geht womöglich auf ein italienisches Metallgefäß des 16. Jahrhunderts zurück, wie es beispielsweise im Metropolitan Museum in New York aufbewahrt wird. Solche wesentlich kleineren Gefäße könnten tatsächlich als Wein- oder Wasserkannen gedient haben, wogegen Kirchners fast dreimal so hohe Schöpfung rein dekorativen Charakter hatte. Damit steht sie den Tierplastiken nahe, mit denen gemeinsam sie auch im Japanischen Palais aufgestellt werden sollte.

In der Sammlung befinden sich weitere Ausformungen dieses Modells, die in Kaltfarben bemalt sind oder gänzlich unbemalt blieben. Mit polychromen Aufglasurfarben wurde jedoch nur dieses eine Exemplar staffiert, wobei der Maler das Fantastische der Figur noch unterstreichen konnte, indem er es beispielsweise mit blauen Krallen ausstattete.

Das Stück weist keine Palaisnummer auf, kann aber aufgrund von Beschreibung und Größe einem Eintrag im Inventar der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais zugeordnet werden. (Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Gekreuzte Schwerter in Unterglasurblau im Inneren des Maules
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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