Der Nautiluspokal wird von einem Adler bekrönt, der auf dem Reichsapfel sitzt. Stolz präsentiert das kaiserliche Wappentier das Zepter, während es die Mondsichel bezwingt. Das auf die Türkenkriege anspielende Gefäß wird damit zum Sinnbild für den Sieg über das Osmanische Reich. Nicht zufällig befand es sich ehemals im Besitz der Weißenfelser Herzöge, von denen einige im Kampf gegen die Türken an der Spitze der kursächsischen Truppen gestanden hatten.
In technologischer Hinsicht unterscheidet sich der Pokal von der in den gewohnten Goldschmiedeverfahren ausgeführten Augsburger Uhr. So ist die Verwendung von Leder, das noch dazu mit Farbsteinen und Email beklebt ist, für eine Goldschmiedearbeit ebenso ungewöhnlich wie die geklebten anstatt montierten Steinfassungen. Vielleicht wollte der bekannte Nürnberger Goldschmied Johann Eißler, der als Geschworener und Ratsherr wichtige öffentliche Ämter innehatte, mit diesem gleichermaßen unkonventionellen wie singulären Kunstwerk seine Kreativität im Einsatz neuer Techniken und Materialien unter Beweis stellen.
(UW)