Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 81 d

See-Elefant mit Amor

Abmessungen
H 8,5 cm, B 5,6 cm, T 3,9 cm
Inventarnummer
VI 81 d
Geschickt balanciert der kleine Amorknabe bäuchlings auf dem fischschwänzigen und mit kleinen Flossen ausgestatteten See-Elefanten. Frech streckt der mit einem Köcher voller Pfeilen und einem Bogen bewaffnete Liebesgott dem Betrachter sein perlenes Hinterteil entgegen, während er haltsuchend nach dem Rüssel des Meereswesens greift. Weitere Barockperlen bilden Kopf, Brust und Rücken des bezeichnenderweise im Inventar als "See-Monstrum" aufgeführten Fabelwesens.
In die Vorderseite des mit fein ziselierten Ornamenten überzogenen Sockels ist eine Emailplakette mit dem Ritt von Neptun und seiner Braut Amphitrite über das Meer eingesetzt. Das Motiv folgt einer Komposition des französischen Hofmalers Simon Vouet, die durch Reproduktionsstiche, etwa von Michel Dorigny, Verbreitung fand und in der Emailmalerei dieser Zeit häufig dargestellt wurde. In der umrissbetonten Malweise unterscheidet sich die Arbeit signifikant von einigen Emailmalereien an ähnlichen, von Verbecq erworbenen Sockeln (vgl. etwa VI 23). Dies kann als Hinweis für die arbeitsteilig organisierte Fertigung dieser bauchig ausladenden Postamente verstanden werden, wobei die Goldschmiede von den Emailleuren die bemalten Plaketten bezogen.
Die Perlpretiose, die das Pendant zu dem See-Einhorn darstellt (VI 81 f), verkörpert das Element des Wassers, dem auf verschiedene Weise Ausdruck verliehen wird: durch den See-Elefant, durch Neptun, dem Bezwinger der Meere, und nicht zuletzt durch die Perlen als faszinierenden, maritimen Kostbarkeiten. Zugleich wird man dieses fantasievolle, sehr intime Schatzkammerstück mit dem sinnlichen kleinen Amorknaben und dem in feiner Malerei ausgeführten Hochzeitszug über das Meer auch als Sinnbild der Liebe zu verstehen haben.
Dirk Syndram und Ulrike Weinhold: "... und ein Leib von Perl": die Sammlung der barocken Perlfiguren im Grünen Gewölbe ; [im Rahmen einer Ausstellung des Grünen Gewölbes im Georgenbau des Dresdener Schlosses], Wolfratshausen 2000, S. 52, Nr. 21
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