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Mühle im Liebethaler Grund

Dahl, Johan C. (1788-1857) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
26 x 37,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2206 O
Der Liebethaler Grund östlich von Graupa war zu Beginn des 19. Jahrhunderts für viele Wanderer der westliche Hauptzugang zur Sächsischen Schweiz. Mit seinen engen Schluchten, aufschäumenden Wasserläufen und einsamen Mühlen war das Elbsandsteingebirge eine ideale Kulisse für die romantische Vorstellung einer unberührten wilden Landschaft, die als Gegenmodell zu den sonnendurchfluteten Idyllen des 18. Jahrhunderts verstanden wurde. Es war unter anderem dem aus der Schweiz stammenden Künstler Adrian Zingg (1734 –1816) zu verdanken, dass diese nahe Dresden gelegene Gegend mit ihren malerischen Qualitäten entdeckt wurde, und so brachte er seine Studenten an der Dresdner Kunstakademie zum Zeichnen dorthin. Johan Christian Dahl sucht in der Umgegend von Dresden vor allem Motive erhabener Naturgewalten, die ihn an seine norwegische Heimat erinnern. So entsteht in der Romantik aus den Sichtweisen, die sich kunstgeschichtlich für das Image der Schweiz und Norwegens herausgebildet hatten, eine neue bildliche Konstruktion von Heimat aus der Perspektive des »Fremden«. In seinem Gemälde der Mühle im Liebethaler Grund arbeitet Dahl wie so oft mit einer inhaltsbezogenen Bestimmung der Größenverhältnisse. Er führt den Blick ganz dicht an den Wasserlauf mit seinen sprudelnden Wellen und türmt darüber dunkel und massiv eine Felswand. Durch diese Blickführung gerät die Mühle klein in den Hintergrund. Damit wird eine Lesart der Darstellung vorgegeben: Gegenüber den Kräften der Natur im Wasser und der ewigen Dauer der Naturgeschichte, symbolisiert durch die Felsformationen, erscheint das Werk des Menschen klein, unbedeutend und von kurzer Dauer.

(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)

1920 Leihgabe, 1937 Vermächtnis von Johann Friedrich Lahmann, Dresden
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: JDahl d. 20. Septbr. 1823
Reproduktion
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