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Ort, Datierung
Leipzig, 1930er Jahre
Abmessungen
45,5 x 25,5 x 9 cm
Inventarnummer
24949
Sammlung Otto Link, Leipzig. Nachlass Tilla Schmidt-Ziegler, Leipzig 1946.

Tilla Schmidt-Ziegler (1875-1946) war eine der ersten künstlerischen Handpuppenspielerinnen Deutschlands. Sie stammte aus einer Schweizer Gelehrtenfamilie und wuchs in Würzburg, Tübingen und Freiburg auf, wo sie den Juristen Prof. Dr. Richard Schmidt (1862-1944) heiratete. Nach dessen Berufung an die Universität Leipzig zog sie mit ihm 1913 an die Pleiße. Sie war musisch begabt und trat öffentlich als Sängerin, Musikerin und Vortragskünstlerin auf. 1910 gab sie in Freiburg Aufführungen auf einem Schattentheater, das sie von Urgroßeltern in Bern geerbt hatte. Mit dem Handpuppenspiel beschäftigte sie sich erstmals 1930. Den Sommer verbrachte sie stets in Malcesine am Gardasee. Dort begann sie nun Handpuppenaufführungen für die Kinder der Umgebung in italienischer Sprache zu geben. Nach der Emeritierung ihres Mannes setzte sie diese Beschäftigung ab 1932 auch in Leipzig fort. Tilla Schmidt-Ziegler verstand sich als Berufspuppenspielerin, konnte davon jedoch nie leben. Sie investierte sehr viel Zeit und Geld in ihre Puppen und Texte. Kritiker warfen ihr immer wieder vor, dass ihre Aufführungen für Kinder zu intellektuell wären und zu wenig Mitspielmöglichkeiten böten. Zugleich wurden ihre Abendspiele, die von tiefen Gefühlen durchdrungen waren, außergewöhnlich gelobt. Von der Spielweise der Hohnsteiner, die sie als anbiedernd gegenüber dem Publikum empfand, distanzierte sie sich. Zahlreiche ihrer Texte wurden gedruckt (bei Langen-Müller und bei Wunderlich). Tilla Schmidt-Ziegler vermachte ihren Fundus und ihren schriftlichen Nachlass dem Sammler Otto Link. Er befindet sich heute geschlossen in der Puppentheatersammlung.

Tilla Schmidt-Ziegler verwendete kurze Zeit in ihrer Bühne Handpuppen aus der Hohnsteiner Werkstatt, suchte sich dann aber Schnitzer, die ihren eigenen Entwürfe in Holz umsetzen.
Jewgeni Demmeni: Puppen auf der Bühne. Handbuch für Puppenspieler mit einer Einleitung zum Bau von Puppenbühnen. (Übersetzt von Alice Wagner), Berlin 1951, Titelbild
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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