Viele Künstler sind heute von der Medienwelt inspiriert. Das bezieht sich einerseits auf die Motivfindung, die medial erfolgt, und andererseits auf das künstlerische Interesse, medial geprägte Sehgewohnheiten zu irritieren. Matthias Kistmacher gelingt dies sowohl über die Bildmotive als auch über deren malerische Umsetzung. Ungewöhnliche Anschnitte, Ausschnitte und Ansichten von Objekten werden in oft nächtlichen Settings abgebildet, wobei das Zwielicht eine spezielle Farbgebung erzeugt. Kistmacher fokussiert auf Nebensächliches in unserer Gebrauchswelt. Das Beiläufige erzeugt Spannung, das nicht Fassbare wird durch das Stilmittel der Unschärfe noch unterstrichen. So wirft auch die Betrachtung des Holzhäuschens im Zwielicht in „Garten I“ bei längerer Betrachtung Fragen auf, die unbeantwortet bleiben. Das Gemälde ist ein Förderankauf der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für den Kunstfonds 2011.