Die zylindrische Kanne mit geschwungenem Tierkopfausguss und ohrenförmigem Henkel in Gestalt eines Astes steht auf einem schmalen Standring. Die Standfläche ist nur wenig eingetieft. Auf dem flach gewölbten Einsatzdeckel sitzt ein Knauf in Form eines kleinen Aststumpfes. Die Wandung ist durch zwei umlaufende, seilförmig gewundene Wülste in drei Flächen unterteilt, die flache Reliefs tragen, welche durch eine goldene Kontur und farbige Unterlegung besser erkennbar werden. In den schmaleren Feldern sind über der Standfläche einfache Ruyimotive und unterhalb der Mündung chinesische Glückssymbole angebracht. Das breitere Mittelfeld zeigt dichte Ranken aus prunusarigen Blüten und Blättern. Die Ruyimotive werden an der Mündung und auf dem Deckelrand wiederholt. Auf dem Deckel kehrt ebenso das Relief aus Blüten und Blättern wieder. Der plastische Tierkopf am Ausguss ist mit Gold nachgezeichnet. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde das Modell für diese Kanne von einem chinesischen Vorbild abgeformt. Die dadurch entstandenen Unklarheiten im Relief der Replik verstärkten sich durch die zusätzliche Verwendung der Glasur. Die Dekoration mit Gold und mit farbigem Lack konnten diesen Mangel sehr gut ausgleichen. Wie auch das Kännchen unter der [Inventarnummer PE 2602] kam dieses 1733 aus dem Dresdner Warenlager und gelangte in das Japanische Palais, wo es dann 1770 im Inventar verzeichnet wurde. (aus: Anette Loesch u.a. (Hgg.), „Sächsisch schwartz laquirtes Porcelain“, Dresden 2013, Kat. 57.)