Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer IV 5
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
Dm 46,9 cm; Gewicht: 2933 g
Inventarnummer
IV 5
August der Starke erwarb das Becken 1718 auf der Leipziger Messe, wo Augsburger Händler ihre begehrte Waren einem kaufkräftigen Publikum feilboten. Die ursprünglich zugehörige Kanne, deren Wandung mit getriebenen Flussgöttern und Najaden geschmückt war, fiel den massiven Einschmelzungen im Jahr 1772 zum Opfer. In der Mitte des Beckens ist die für sie vorgesehene Standfläche erkennbar.
Schon Paul von Stetten, der Chronist der Augsburger Kunsthandwerker, rühmte Johann Andreas Thelott in seiner 1779 erschienenen Kunst-, Gewerb- und Handwerks-Geschichte als "berühmtesten Künstler in getriebener Arbeit" und nennt als ein herausragendes Werk die Kanne und Becken-Garnitur des Grünen Gewölbes. In der Tat verfügte Thelott über außergewöhnliche schöpferische Fähigkeiten, die er auch als Kupferstecher einzusetzen wusste. Bekannt wurde etwa seine radierte Illustrationsfolge zu dem Hochzeitsgedicht "Der reisende Cupido", dessen spielerisch-erotische Thematik auch in dem kleinen Mittelrelief mit Venus und Amor anklingt. Die umlaufende Szenerie mit einem vielfigurigen Bacchusfest ist nur durch Drehen des Beckens vollständig erfassbar. Thelott greift hier, sicherlich ganz bewusst, auf einen Typus der Renaissance zurück, der später durch die Becken mit einansichtiger Bildfläche verdrängt wurde.
Seine bildnerischen Erfindungen verstand Thelott mit Hilfe virtuoser Treib- und Ziselierkunst auf beeindruckende Weise in dreidimensionale Goldschmiedeobjekte umzusetzen. Typisch für seine Arbeitsweise ist die Verwendung von relativ dünnem Silberblech, aus dem er Reliefs von außerordentlicher Tiefe entwickelt. Die geringe Materialstärke machte es nötig, das Becken mit Hilfe eines rückseitig angebrachten, glatten Gegenstücks zu stabilisieren.
Das Becken ist nicht, wie sonst üblich, mit Goldschmiedemarken versehen, sondern wurde von Thelott signiert - ein Vorgehen, bei dem sich sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein als Künstler manifestiert.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
signiert "J. A. Thelot 1714"
Reproduktion
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