Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer III 189
Ort, Datierung
Abmessungen
H 29,6 cm, B 19,0 cm, Dm Fuß 13,0 cm; Gewicht: 1.299 g
Inventarnummer
III 189
Der auf dem Pokalfuß hockende Satyr scheint all seine Kräfte aufbieten zu müssen, um die Schale des Nautilus zu tragen. Sein gekrümmter Rücken und der zur Seite gedrehte Kopf zeugen von der Schwere des auf seinem Nacken ruhenden Gefäßes, das er mit seinen Händen im Gleichgewicht hält. Auf dessen höchsten Punkt thront scheinbar lächelnd ein Panther – Symbol des Gottes Dionysos -, der in seiner linken Pranke eine Weintraube hält. Weitere Trauben, eine Hirtenflöte und die am Bug des Perlbootes prangende Faunsmaske vervollständigen das bacchantische Motivspektrum dieses phantasiereich gestalteten Pokals, der dem Sinnesgenuss zu huldigen scheint.
Der Silbermarke nach handelt es sich bei dem ausführenden Goldschmied um Bernhard Quippe. Als eigentlicher Schöpfer dieses Pokals kommt der ansonsten relativ unbekannte Berliner Meister jedoch kaum in Frage. Es gilt als erwiesen, dass die überaus erfindungsreiche Komposition auf den sächsischen Hofbildhauer Balthasar Permoser zurückgeht, der wohl auch die Modelle geschaffen hat. Permoser reiste zwischen 1698 und 1709 wegen seiner Arbeiten am Stadtschloss mehrere Male nach Berlin und konnte dort die Bekanntschaft mit Quippe gemacht haben. Die Figur des Satyrs ist in ihrer kraftvollen Schönheit und Lebensfreude eng mit Permosers Hermen für die Lustgartenfront des Berliner Schlosses verwandt, aber auch mit den etwas später entstandenen Tragefiguren des Dresdner Zwingers.
Der Entwurf Balthasar Permosers fand noch im 19. Jahrhundert Beachtung, wie ein Pokal im Palácio de Ajuda, Lissabon, belegt, der die Komposition im Wesentlichen wiederholt.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Meistermarke: BQ im Oval (Scheffler 1968, Nr. 207/4b)
Beschaumarke: steigender Bär im Oval (verschlagen, ähnlich Scheffler 1968, Nr. 4b)
Die Marken befinden sich am Fußrand.
Im inneren Fußrand ist die Nummer „189.“ eingeritzt.
Reproduktion
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