Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VI 40
Ort, Datierung
Abmessungen
H 20,0 cm, B 10,7 cm, T 7,7 cm; Gewicht: 1050 g
Inventarnummer
VI 40
Als Johann Heinrich Köhler im Jahre 1701 Meister der Dresdner Zunft wurde, begann der Aufstieg zu einem der bedeutendsten Goldschmiedekünstlers des deutschen Spätbarock. In den in Dresden erhaltenen kurfürstlichen Akten ist sein Name 1716 erstmals zu finden. Doch bereits 1705 findet sich eines seiner wichtigsten Werke in der Verpfändungsliste zur Pretiosensammlung August des Starken. Es handelt sich dabei um ein dreiteiliges Kabinettstück, das aus zwei pyramidenförmigen Obelisken und einer Triumpharchitektur besteht. In minuziöser Kleinteiligkeit und juwelierhafter Ausstattungspracht gestaltet Köhler ein Objekt der Schatzkunst, das am Geschmack Augusts des Starken ausgerichtet war. Als Vorbild des Ensembles diente der Triumphgestus der am Dresdner Hof gepflegten Festarchitektur aus vergänglichem Material. Im Zentrum der originellen Miniaturarchitektur steht ein afrikanischer König. Sein Bildnis wird im Profil als „*** Kopff mit einer Perlen Mütze“ im Mittelfeld des geschlossenen Triumphbogens dargestellt. Weitere Büsten von Afrikanern flankieren ihn; zwei schwarze Putti sitzen auf dem darüberliegenden Gebälkansatz des Bogens. Dieses Bildthema gehörte zu den besonderen Vorlieben Augusts des Starken. Weitere Belege dafür sind die über Jahrzehnte entstandenen Statuetten von sogenannten „***“ Permosers und Dinglingers, aber auch die Verkleidung des Kurfürst-Königs als Schwarzer „Chef“ der Afrikaner beim festlichen „Karussel der Vier Weltteile“ am 19. Juni 1709 in Dresden. Köhler verstand es, durch die sorgfältige handwerkliche Bearbeitung des Kabinettstücks und dessen Besatz mit formenreichen Kameen die Neugier des fürstlichen Sammlers zu reizen. Im Jahre 1718 erhob August der Starke Johann Heinrich Köhler in den Rang eines Hofjuweliers. Seitdem war Köhler mit der Pflege des Pretiosenschatzes August des Starken befasst und erstellte 1725 das erste Pretioseninventar. (UW)
Der Dresdner Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler. Dinglingers schärfster Konkurrent, Ausst.-Kat. bearb. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dirk Syndram, Ulrike Weinhold, Susanne Thürigen und Marion Ackermann, Dresden 2019, S. 29, Nr. Abb. 2, Abb. ja
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