Im Vordergrund ist Joachim kniend als bärtiger alter Mann zu sehen, vor dem schwebend ein weiß gewandeter Engel, mit einem weißen Tuch in der Hand, erscheint. Die Szene spielt sich in einer etwas bewaldeten Landschaft ab, die zudem von zwei Hirten mit Ziegen und Schafen bevölkert wird. Im Hintergrund ist ein festungsartiges Gebäude vor hohen Bergen erkennbar.
Auf dem Schriftband steht geschrieben: "ANGELVS IOACHIMO APPARET" (Der Engel erscheint Joachim).
Die Fahne wird von drei Masken und einer Wappenkartusche in vier Segmente aufgeteilt, in denen jeweils zwei groteske Mischwesen, Putti mit volutenförmigen und mit Blattmanschetten versehenen Schwänzen, eine doppelhenklige Vase flankieren.
Das kräftige Rollwerk auf der Rückseite gliedert sich in vier breite Voluten zwischen Masken, durch deren Münder die an den Voluten aufgehängten Draperien geführt sind. Den äußeren Abschluss dieses Dekors bilden breite, ebenfalls eingerollte Bänder über einer Perlenschnur, wobei in den Zwischenräumen Zweige erscheinen. Die Mitte wird durch eine Blattrosette akzentuiert.
Wegen seiner kinderlosen Ehe, die nach jüdischem Gesetz als Schande galt, hatte Joachim den Hohepriester immer wieder Opfer dargebracht, die jener jedoch eines Tages zurückgewiesen hatte. Daraufhin zog sich der wohlhabende Greis zu den Hirten in die Einsamkeit zurück, um der üblen Nachrede durch seine Stammesgenossen zu entfliehen. Auf dem Feld erschien ihm sodann ein Engel und verkündete die Geburt einer Tochter, der er den Namen Maria geben sollte. Diese Botschaft ist auf dem Email in Form einer Urkunde mit drei Siegeln dargestellt, die auf die Dreieinigkeit Gottes verweisen.