In einer nischenartigen Architektur, bekrönt von drei Vasen mit edelsteinbesetzten, emaillierten Blumen, präsentiert sich unter einem Strahlenkranz mit dem Bildnis der Mutter Gottes der heilige Joseph von Nazareth. Er ist in antiker Tracht wiedergegeben und hält in seinem linken Arm das Christuskind. Die Rückseite des kleinen Hausaltars ziert eine fein gravierte Darstellung des Johannes von Nepomuk (1345-1393), der als Märtyrer mit Palmzweig und Kruzifix dargestellt ist. Aufgrund seiner 1729 erfolgten Heiligsprechung erfreute er sich zu jener Zeit großer Popularität. In jedem Fall zählten sowohl Johannes wie auch Joseph zu den von Maria Josepha, der frommen Schwiegertochter Augusts des Starken, besonders verehrten Heiligen.
Die Figur des heiligen Joseph, das Madonnenrelief, die kleinen Büsten und weitere Schmuckelemente sind aus Korallen geschnitzt und stammen wahrscheinlich aus Italien, wo die künstlerische Verarbeitung dieses faszinierenden Naturmaterials seine größte Bedeutung erreicht hatte. Ein Zentrum befand sich in der sizilianischen Stadt Trapani, deren Erzeugnisse heute in zahlreichen europäischen Sammlungen zu finden sind. Die zurückhaltend mit Gold, Email und Edelsteinen verzierte Fassung aus vergoldetem Silber vertritt den Spätstil Johann Heinrich Köhlers. Der Hofjuwelier verkaufte den kleinen Altar für die beträchtliche Summe von 1.000 Talern an August den Starken, der ihn am 11. Februar 1732 an das Grüne Gewölbe übergab.