Koppchen mit Unterschale
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
Koppchen: H. 4,0 cm, D. 8,0 cm, D. Fuß: 4,2 cm; Unterschale: H. 3,4 cm, D. 11,5 cm, D. Fuß: 6,8 cm
Museum
Inventarnummer
PE 926 a
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das gegenüber dem „roten Porzellan“ – dem sog. Böttgersteinzeug – schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge.
Zu den frühesten Objekten, die aus dem neuen Material hergestellt wurden gehören die Teile eines Teeservices mit aufwändiger ornamentaler Vergoldung. Die Formen von Koppchen und Unterschalen lehnen sich eng an asiatische Vorbilder an, wobei die Teekanne mit dem Maskaron am Ansatz des Ausgusses das Vorbild mit europäischen Zutaten variiert. Teil dieses dekorativen Wechselspiels ist auch die Vergoldung, die wohl aus der Werkstatt des Dresdner Goldschmieds George Funcke stammt. Die Ornamentbordüren auf den Wandungen der Geschirrteile greifen Entwürfe auf, die heute vor allem mit dem französischen Zeichner und Kupferstecher Jean Bérain verbunden werden. Seine Designs gelangten als Druckgrafiken in die Werkstätten Europas und wurden auch am Dresdner Hof begeistert rezipiert – in vielen Sparten der Dekorationskunst.
Die Stücke weisen keine Palaisnummer auf, können aber aufgrund von Beschreibung und Größe einem Eintrag im Inventar der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais zugeordnet werden.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Zu den frühesten Objekten, die aus dem neuen Material hergestellt wurden gehören die Teile eines Teeservices mit aufwändiger ornamentaler Vergoldung. Die Formen von Koppchen und Unterschalen lehnen sich eng an asiatische Vorbilder an, wobei die Teekanne mit dem Maskaron am Ansatz des Ausgusses das Vorbild mit europäischen Zutaten variiert. Teil dieses dekorativen Wechselspiels ist auch die Vergoldung, die wohl aus der Werkstatt des Dresdner Goldschmieds George Funcke stammt. Die Ornamentbordüren auf den Wandungen der Geschirrteile greifen Entwürfe auf, die heute vor allem mit dem französischen Zeichner und Kupferstecher Jean Bérain verbunden werden. Seine Designs gelangten als Druckgrafiken in die Werkstätten Europas und wurden auch am Dresdner Hof begeistert rezipiert – in vielen Sparten der Dekorationskunst.
Die Stücke weisen keine Palaisnummer auf, können aber aufgrund von Beschreibung und Größe einem Eintrag im Inventar der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais zugeordnet werden.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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