Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 861
Ort, Datierung
Abmessungen
H. mit Deckel: 23,6 cm, H. ohne Deckel: 13,3 cm, B. 41,3 cm, T. 34,0 cm, D. Fuß: 32,5 cm
Inventarnummer
PE 861
Noch vor der Nacherfindung des weißen Porzellans aus China gelang dem Alchemisten Johann Friedrich Böttger gemeinsam mit dem Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus und dem Bergrat Gottfried Pabst von Ohain 1706 die Herstellung eines besonders harten Steinzeugs, das heute allein Böttgers Namen trägt. Im polierten Zustand erinnert das rotbraune Material an den Schmuckstein Jaspis, weswegen es im 18. Jahrhundert auch als Jaspisporzellan bezeichnet wurde.

Auch der zylindrische Pastetentopf mit dem flach gewölbten Deckel wurde poliert, wobei die aufwändige Ornamentik ausgespart wurde, die die Oberfläche bedeckt. Sie ist dem Goldschmied Johann Jacob Irminger zuzuschreiben, der von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Formen und Dekore des Böttgersteinzeugs und Porzellans zuständig war. Dafür hatte er zeichnerische Entwürfe, Modelle und auch Schablonen zu liefern. Das Formenrepertoire kam in einer Art kombinatorischer Varianz zum Einsatz, wie hier mit großen aufgelegten Blütenbouquets, die in der Sammlung auch als separate Ausformungen in Porzellan vorhanden sind.

Pasteten gehörten im 18. Jahrhundert zum Standardrepertoire der Hofküchen, die zumeist spezialisierte Pastetenbäcker beschäftigten. Die Formen wurden mit Teig ausgelegt und mit Fleisch- oder Fischpasten aller Art gefüllt und im Backofen gegart, was ein schnittfestes Gericht ergab. Dass der hier vorgestellte Pastetennapf in der Küche zum Einsatz kam, ist jedoch fraglich, stellt er doch hinsichtlich seiner Größe und Dekoration ein herausragendes Kunstwerk aus dem neu erfundenen Material dar. Sicher diente er – genau wie die Schaugefäße aus Silber, die für die Form Pate standen – rein repräsentativen Zwecken.

Die Reste der Palaisnummer auf der Unterseite weisen das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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