Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 1785

Doppelhenkeltasse

Abmessungen
H. 7,3 cm, B. 10,5 cm, T. 8,8 cm, D. Fuß: 3,8 cm
Inventarnummer
PE 1785
Noch vor der Nacherfindung des weißen Porzellans aus China gelang dem Alchemisten Johann Friedrich Böttger gemeinsam mit dem Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus und dem Bergrat Gottfried Pabst von Ohain 1706 die Herstellung eines besonders harten Steinzeugs, das heute allein Böttgers Namen trägt. Im polierten Zustand erinnert das rotbraune Material an den Schmuckstein Jaspis, weswegen es im 18. Jahrhundert auch als Jaspisporzellan bezeichnet wurde.

Aus poliertem Böttgersteinzeug besteht auch diese Tasse mit dem kleinen abgesetzten Standring und dem leicht ausgestellten Rand. Sie wurde auf einer Töpferscheibe gedreht, wie sie in Europa schon Jahrhunderte lang benutzt wurde. Die Herstellungsweise war den hiesigen Handwerkern demnach wohlbekannt. Die raffiniert geformten Henkel wurden in einem zweiten Arbeitsschritt an den gedrehten Korpus angesetzt. Der zweite Henkel, den die Tasse ursprünglich hatte, muss schon vor der Inventarisierung 1779 gefehlt haben, denn die Tasse wurde zusammen mit weiteren einhenkeligen Exemplaren inventarisiert.

Heute würden wir die Tassenform vielleicht eher dem Genuss von Kaffee zuordnen, doch dies trifft nicht für das 18. Jahrhundert zu. Das Inventar des Japanischen Palais informiert uns darüber, dass es sich bei diesen Tassen um „Chocolaten Becher“ handelt. Aus ihnen wurde demnach heiße Schokolade getrunken – meist gewürzt und viel weniger süß, als wir sie heute kennen. Der größte Unterschied zu heutiger Trinkschokolade bestand aber darin, dass die Kakaomasse noch nicht entölt werden konnte und deshalb beständig mit der Milch oder dem Wasser neu verquirlt werden musste, in der sie aufgelöst wurde. Dafür eigneten sich hohe Becher besser als niedrige Tassen .

Die Palaisnummer auf der Unterseite weist das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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