Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 25348
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
55,8 x 46 cm
Inventarnummer
25348
Schlagworte
Sammlung Otto Link. - Bei den Kosmoramen oder Zimmerpanoramen handelt es sich gewöhnlich um topographische Ansichten auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern, die meist auf einer gewölbt gespannten Leinwand oder Papier gemalt, künstlich beleuchtet und durch ein geschliffenes Glas betrachtet wurden. Sie erfreuten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts großer Beliebtheit. - Anschlagzettel von Carl Enslen für die Schaustellung seiner Bilder in Breslau 1843. Schauplatz ist "am Blücher-Platze, Reusche Straße No. 1. im Hauptgeschoß des Hauses 'zu den 3 Mohren'". Die Themen sind: "Spaziergang in Berlin [...] Die Ludwigsstraße in München [...] Uebersichts-Gemälde von München [...] Der Max-Josephplatz in München [...] Aeußere Ansicht der St. Peterskirche zu Rom, [...] Ein Spaziergang durch die Villa reale, am Golf von Neapel [...] Spazierfahrt in Venedig [...] Das neue Schauspielhaus zu Dresden und die Brühlsche Terasse. Ansicht von Carlsbad, und seiner malerischen Umgegend, in Abendbeleuchtung."
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Breslau 1843. Carl Enslen, Architekturmaler / Druck von H. Sulzbach, Carlsstraße No. 30. (Im goldenen Hirschel)

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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