Stangenvase
Material und Technik
Abmessungen
H. 53,0 cm, D. 24,0 cm, D. Fuß: 14,5 cm
Museum
Inventarnummer
PO 6863
Die Vase in Form des archaischen Bronzetypus gu mit ausladendem Rand gehörte nach dem Inventar von 1721 ursprünglich zu einem vierteiligen Aufsatz aus „2 ovalen bunten Topffen … und 2 Bechern mit paßigten Bäuchen“. Sie ist in leuchtendem Kobaltblau, Rot, Grün, Gelb und Schwarz mit figürlichen Szenen und Blumen bemalt.
Bei der figürlichen Szene handelt es sich um eine Episode aus dem chinesischen Roman Sanguo zhi yanyi „Geschichte der Drei Reiche“, der traditionell Luo Guanzhong (ca. 1330 - 1400) zugeschrieben wird. Darin wird von den historischen Ereignissen aus dem 3. Jahrhundert nach dem Zerfall des Han-Reiches (206 v. Chr. - 220 n. Chr.) berichtet. Hauptfiguren sind Liu Bei, Spross der kaiserlichen Familie der Han, welcher mit seinen Verbündeten das Land wieder vereinen will, und sein Gegenspieler General Cao Cao, der ebenfalls Herrscherambitionen hat. Das Heldenepos fand im 17. Jahrhundert durch die mit Holzschnitten illustrierten Bücher weite Verbreitung, die möglicherweise die Vorlagen für die Malerei lieferten. Der Dekor der Bechervase gliedert sich in drei Zonen. Die obere enthält eine figürliche Szene in einer Gartenlandschaft. Ungewöhnlich ist die in der Porzellanmalerei seltene Darstellung winterlicher Natur. Auf diese Jahreszeit deuten die kahlen Bäume ohne Blätter und der leicht hellblau lasierte und dadurch dunkler erscheinende Himmel hin. Thematisiert wird der Besuch von Liu Bei bei Zhu Geliang. Liu Bei plant, zusammen mit seinen Blutsbrüdern die Herrschaft zu erringen und sucht Verbindung und Unterstützung bei dem mächtigen Staatsmann Zhu Geliang, dem „Schlafenden Drachen“. Den Wulstring der Vase schmücken blühende Kamelienzweige, die untere Dekorzone bizarre Zierfelsen und Orchis.
In der Dresdner Sammlung findet sich ein weiterer Topf (PO 6857), der auf das gleiche literarische Thema Bezug nimmt.
(Aus: La maladie de porcelaine, Ostasiatisches Porzellan aus der Sammlung August des Starken, Leipzig 2001, S. 34)
Bei der figürlichen Szene handelt es sich um eine Episode aus dem chinesischen Roman Sanguo zhi yanyi „Geschichte der Drei Reiche“, der traditionell Luo Guanzhong (ca. 1330 - 1400) zugeschrieben wird. Darin wird von den historischen Ereignissen aus dem 3. Jahrhundert nach dem Zerfall des Han-Reiches (206 v. Chr. - 220 n. Chr.) berichtet. Hauptfiguren sind Liu Bei, Spross der kaiserlichen Familie der Han, welcher mit seinen Verbündeten das Land wieder vereinen will, und sein Gegenspieler General Cao Cao, der ebenfalls Herrscherambitionen hat. Das Heldenepos fand im 17. Jahrhundert durch die mit Holzschnitten illustrierten Bücher weite Verbreitung, die möglicherweise die Vorlagen für die Malerei lieferten. Der Dekor der Bechervase gliedert sich in drei Zonen. Die obere enthält eine figürliche Szene in einer Gartenlandschaft. Ungewöhnlich ist die in der Porzellanmalerei seltene Darstellung winterlicher Natur. Auf diese Jahreszeit deuten die kahlen Bäume ohne Blätter und der leicht hellblau lasierte und dadurch dunkler erscheinende Himmel hin. Thematisiert wird der Besuch von Liu Bei bei Zhu Geliang. Liu Bei plant, zusammen mit seinen Blutsbrüdern die Herrschaft zu erringen und sucht Verbindung und Unterstützung bei dem mächtigen Staatsmann Zhu Geliang, dem „Schlafenden Drachen“. Den Wulstring der Vase schmücken blühende Kamelienzweige, die untere Dekorzone bizarre Zierfelsen und Orchis.
In der Dresdner Sammlung findet sich ein weiterer Topf (PO 6857), der auf das gleiche literarische Thema Bezug nimmt.
(Aus: La maladie de porcelaine, Ostasiatisches Porzellan aus der Sammlung August des Starken, Leipzig 2001, S. 34)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
ohne
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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