Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 5252

Sakeflasche

Abmessungen
H. 20,8 cm, D. 10,4 cm, D. Fuß: 5,9 cm
Inventarnummer
PE 5252
Um 1730 bestellte der Pariser Händler Rodolphe Lemaire zahlreiche Kopien chinesischer und japanischer Porzellane in Meissen. Dass sächsisches Porzellan dem ostasiatischen inzwischen zum Verwechseln ähnlich war, brachte ihn auf eine Geschäftsidee: Mit Unterstützung des sächsischen Innenminister Graf von Hoym, der selbst lange in Paris gelebt hatte, erwirkte er einen Exklusivvertrag mit der Meissener Manufaktur. Sie lieferte Hoym und Lemaire in den Jahren 1729 bis 1731 tausende Porzellane nach ostasiatischen Vorbildern. Die beiden konnten durchsetzen, dass die blauen Schwertermarken bei ihren Waren auf statt unter die Glasur gemalt wurden, um sie später wieder abschleifen und die Porzellane als ostasiatische Originale ausgeben zu können.

Doch wurden – wie im Fall dieser Sakeflasche – chinesische und japanische Porzellane nicht nur exakt kopiert, sondern Dekorelemente auch neu kombiniert. Der türkisfarbene Fond ist von chinesischen Vorbildern mit graugrünen Seladonglasuren inspiriert, die in Europa als besonders alt und ehrwürdig erachtet wurden. Auch das Dekorprinzip flächig aufgetragener farbiger Fonds, in denen Reserven mit vielfarbigen Blumen- oder Landschaftsmotiven ausgespart bleiben, ist chinesischen Vorbildern abgeschaut. Die Form geht dagegen auf japanische Vorbilder zurück.

Vasen und Geschirre mit Seladonfonds waren in großer Zahl für die Ausstattung des Japanischen Palais in Dresden bestimmt (vgl. PE 5239). Doch zeigt dieses Beispiel mit emailblauen Schwertern, dass auch Hoym und Lemaire anfänglich solche Stücke erhielten. Nachdem August der Starke ihrem Betrug ein Ende gesetzt hatte, wurden alle in Sachsen verbliebenen Waren beschlagnahmt und sukzessive in die königliche Sammlung aufgenommen – so auch diese Sakeflasche, die 1734 mit knapp 100 weiteren Exemplaren an das Japanische Palais übersandt wurde. (Julia Weber, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Gekreuzte Schwerter in Emailblau auf der Glasur
Formerzeichen: "/" [nicht aufgelöst], geritzt, im Standring
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Flasche

Kumme

Porzellansammlung
Weitere interessante Objekte
Kumme
Porzellansammlung
Porzellansammlung

Bierflasche

Kiesel, Otto
Museum für Sächsische Volkskunst
Weitere interessante Objekte
Bierflasche
Kiesel, Otto
Museum für Sächsische Volkskunst
Zum Seitenanfang