Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 2716 a, b
Ort, Datierung
Abmessungen
H. mit Deckel: 39,4 cm, H. ohne Deckel: 32,4 cm, D. 15,3 cm, D. Fuß: 12,6 cm
Inventarnummer
PE 2716 a, b
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge.

Aus Böttgersteinzeug besteht auch diese große Vase mit der ungewöhnlichen Form. Über einem gewölbten Hohlfuß sitzt der gedrückt bauchige Vasenkorpus mit weitem leicht ausschwingendem Hals. Auf dem profilierten Mündungsrand sitzt ein flach gewölbter Deckel mit zierlichem Balusterknauf. Die Oberfläche der Vase ist mit Reliefdekor versehen: Lambrequins zieren den Fuß, zweierlei Akanthus den Bauch und um den Hals sind Lorbeerblätter gelegt. Das Dekorationsprinzip, wonach Vasen und Geschirre mit unterschiedlichen Formen von plastischen Elementen verziert wurden, geht auf den Goldschmied Johann Jacob Irminger zurück. Er war von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Gestaltung des Böttgersteinzeugs und Porzellans zuständig. Dafür hatte er zeichnerische Entwürfe, Modelle und auch Schablonen zu liefern.

Die Größe der Vase ist bemerkenswert für die frühe Entstehungszeit, steigt doch mit der Größe des Gefäßes auch das Risiko, dass dieses sich im Brand verzieht oder reißt. Die Reste der Palaisnummer auf der Unterseite weisen das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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