Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 2729 a
Ort, Datierung
Abmessungen
H. ohne Deckel: 17,3 cm, D. 3,8 cm, D. Fuß: 2,7 cm
Inventarnummer
PE 2729 a
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das gegenüber dem „roten Porzellan“ – dem sog. Böttgersteinzeug – schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge.

Aus dem neu erfundenen Material besteht auch diese Vase, deren Wandung mit verschiedenen ornamentalen Reliefs belegt sind. Dabei nimmt der untere Bereich den Reliefdekor des Fußes auf, wogegen den oberen florale Reliefauflagen zieren, unterbrochen von zwei weiblichen Maskarons. Das Dekorationsprinzip, wonach Vasen und Geschirre mit unterschiedlichen Formen von plastischen Elementen verziert wurden, geht auf den Goldschmied Johann Jacob Irminger zurück. Er war von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Gestaltung des Böttgersteinzeugs und Porzellans zuständig. Dafür hatte er zeichnerische Entwürfe, Modelle und auch Schablonen zu liefern.

In den Inventaren des Japanischen Palais werden solche Stücke häufig als „Aufsätze“ bezeichnet. Darunter versteht man Gefäße und Vasen, die auf Gesimsen und Wandkonsolen „aufgesetzt“ wurden, wo sie meist in symmetrischer Anordnung das Auge erfreuten. Die Palaisnummer auf der Unterseite weist das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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