Klaus Dennhardt, Jahrgang 1941, studierte von 1958 und 1968 mit Unterbrechung an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und besuchte dort unter anderem die Klasse für Wandmalerei bei Heinz Lohmar und Alfred Hesse. Seit 1968 arbeitet er freischaffend als Maler und Grafiker in Dresden und Berlin. Sein künstlerisches Arbeiten weist ein sehr großes Spektrum zwischen Grafik, Malerei, Kleinplastik und baugebundener Kunst auf. Ebenso vielfältig ist sein Schaffen in thematischer Hinsicht. Gegenständliche wie abstrakte Bildfindungen gehören zu seinem Repertoire; Material, Oberfläche, Wasser, Landschaften, Physik und Geometrie spielen in seinen Arbeiten die Hauptrolle. Nicht zu vergessen ist auch die politische Lage, in der sich der Künstler 1985, ein Jahr vor seinem Umzug nach West-Berlin, befunden haben muss.
Die Interpretation des Blattes gestaltet sich daher ebenso vielseitig wie Dennhardts künstlerisches Schaffen. Ein (Ver-)Wischen im Sinne einer Systemkritik am Sozialismus der DDR wäre ebenso denkbar wie die dezidierte Kennzeichnung eines meditativen Schaffensprozesses (wie er auch beim sogenannten Actionpainting inszeniert wird). Thema der Arbeit sind aber auch die durch das Verwischen sichtbar gewordenen Farb-Ebenen, die nun eine Art Tiefenwirkung erzeugen, die den metallisch glänzenden Kugeln und Zylinder seiner freiplastischen Arbeiten nicht unähnlich sind.