Förderankauf des Freistaates Sachsen für den Kunstfonds 1997. Eberhard Havekost zählt heute neben Frank Nitsche, Thomas Scheibitz und Sophia Schama zu den wichtigsten und bekanntesten Vertretern der jüngeren mittlerweile etablierten und international erfolgreichen deutschen Kunstszene mit Dresdener Herkunft.
Die Vor-Bilder für seine Malereien findet der Künstler in den Massenmedien. Oft sind es Standbilder aus dem Fernsehen oder von Videos, aber ebenso auch eigene Fotografien, die als Bildquellen fungieren und die mittels Farbe in gemalte Amateurschnappschüsse übersetzt werden. In Langeweile hat Havekost jedem der vier Kinderporträts eine Hausansicht zugeordnet. Der Kontrast zu den Häusern, die mit ihren blinden Fenstern wie Spielzeug wirken, verleiht den Kinderbildnissen Monumentalität. Hausfronten und Porträts sind häufig Motive des Künstlers, wobei die Gesichtslosigkeit moderner Städte mit ihren anonymen, scheinbar Fertighaus-Katalogen entstammenden Architekturen in den leeren, ausdruckslosen Gesichtern ihre Entsprechung findet. So wie die langweiligen Häuserfassaden stereotyp, unbelebt und menschenleer wirken, erscheinen die jungen Gesichter zu wenig individualisierten Typen wieder zu geben. Dieses Spiel mit der abstrahierten Wirklichkeit macht den Reiz an den Werken Havekosts aus.