Diese Garnitur hat Kaiser Maximilian II. anlässlich seines Besuches 1575 in Dresden überreicht. Die Rapier- und Dolch-Garnitur, die der Kaiser verehrte, hat der aus Spanien stammende Goldschmied Pere Juan Poch in Wien gefertigt, wo sie in den Hofzahlamtsrechnungen von 1576 erscheint. Der Macherlohn von 1 000 Gulden überstieg den Goldwert, der mit 399 Kronen angegeben wird, bei weitem. Die virtuose Goldschmiedearbeit steht betont unter spanisch-maureskem, aber auch italienischem und deutschen Einfluss. Die zierlichen Gefäße sind in vollkommener Weise künstlerisch durchgebildet. Roll- und Bandwerk, versetzt mit Muscheln, Zierleisten, Masken und Karyatiden breiten sich reliefartig über Griff, Parierstangen und Bügel. Die Knäufe haben die Gestalt exotischer Gewächse. Die Parierstangen münden im Rachen von Drachenköpfen. Um Griff und Knauf winden sich schwarz geschuppte Schlangen. Das Schwarz, Blau und Weiß des Emails in Korrespondenz zum mattgoldenen Grund verleihen den Waffen eine festliche Eleganz. Das zugehörige Rapier trägt die Inv.-Nr. VI 0413.