Das Zeremonialmesser ist Teil einer umfangreichen Sammlung von Zoologica und Ethnographica, die der gebürtige Bautzener Wolf C. von Schierbrand während seiner Dienstzeit in Niederländisch-Ostindien zwischen 1825 und 1865 zusammengetragen hatte. Schierbrand war als Angehöriger des Ingenieurkorps mit Kartierungen sowie der Projektierung von Befestigungsanlagen beauftragt. Seit 1855 sandte er umfangreiche Kollektionen an die Königlichen Sammlungen in Dresden, die zunächst in anderen Museen (Historisches Museum, Antikensammlung) bewahrt wurden. Nach Gründung eines eigenständigen Fachmuseums im Jahr 1875 sind sie in diesem zusammengeführt worden. Viele der von Schierbrand geschenkten Kulturzeugnisse gehen auf andere Sammler zurück, deren Namen nur zum Teil überliefert wurden. Das Zeremonialmesser, dessen Scheide mit einer unheilabwehrenden Maske verziert ist, wurde Schierbrand am 1.7.1861 von einem Holländer namens 'van der Poel' geschenkt. Dieser war vermutlich ebenfalls im Ingenieurkorps der niederländisch-ostindischen Kolonialarmee tätig. Das Messer gelangte erst 1888 als Teil des Nachlasses von Schierbrand an das Völkerkundemuseum. (P. Martin, 2019)