Kriegerdarstellung (Adu Samu’i)
uns nicht bekannt - Hersteller Schierbrand, Wolf Curt von (1807-1888) - Sammler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
37 x 17 x 18 cm, Gestell: 9 x 10 x 7 cm
Inventarnummer
01814
Vorkämpfer eines Dorfes wurden Samu'i genannt und aus der stärksten und wehrhaftesten Personengruppe gewählt. Ein Samu'i hatte verschiedene rituelle Prozesse zu durchlaufen, um ein Leibwächter des Adels (si'ulu) und Beschützer eines Dorfes vor Feinden zu werden. Zudem musste er bereit sein, im Bedarfsfall Köpfe zu erbeuten. Die Kriegerstatue trägt alle Waffen und Symbole eines Samu'i: Schild (baluse), Kriegerhalsschmuck aus Kokosschale (kalabubu), Kopfschmuck (rai nandrulolo/ni'owöli-wöli), Lendenschurz (saombö), Ohrschmuck (gaule), Armreif (töla zaga eu), Schwert (tolögu - hier abgebrochen). Die Figur gelangte durch den Sachsen Wolf Curt von Schierbrand (1807-1888) nach Dresden. Dieser diente 40 Jahre in der niederländisch-ostindischen Kolonialarmee. Zwischen 1850 und 1865 schenkte er tausende zoologische Präparate und ethnographische Objekte an die Königlichen Sammlungen. Der als Pensionär in Dresden lebende General hatte maßgeblichen Anteil an der Gründung des ethnographischen Museums im Jahre 1875, in dem seine bis dahin auf mehrere Sammlungen verteilten Schenkungen vereint wurden.
(Faozisökhi Lai'a / Petra Martin)
(Faozisökhi Lai'a / Petra Martin)
Petra Martin: Gaben an die Residenz: Ethnographische Kostbarkeiten aus den Kurfürstlich-Königlichen Sammlungen Dresdens; Ausstellung des Museums für Völkerkunde Dresden, [26.2. - 31.12.2004], Dresden 2004, Seite 8, Abb. 4 (farbig)
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