Ahnenfigur (Adu zatua)
uns nicht bekannt - Hersteller Schierbrand, Wolf Curt von (1807-1888) - Sammler
Ort, Datierung
Indonesien, Insel Nias, vor 1865
Material und Technik
Abmessungen
28,5 x 10,0 x 11,0 cm Gestell: 11,5 x 11,5 x 9,0 cm
Inventarnummer
01816
Vor der Christianisierung der kleinen, westlich von Sumatra gelegenen Insel Nias fertigten die Ono Niha, deren Bewohner, Ahnenfiguren (adu) aus Holz für bedeutende Verstorbene an. Da laut der Ono Niha die Geister der Vorfahren das Schicksal der Nachkommen in positivem wie in negativem Sinne beeinflussen konnten, wurde ihnen ein Ort gegeben, an dem sie regelmäßig Nahrungsmittelopfer erhalten und in wichtigen Dingen um Beistand gebeten werden konnten.
Durch Attribute wie Krone (mahkota, vordere Spitze abgebrochen), Halsband (nifatali), Armreif und Ohrringe ist das Bildnis als Darstellung eines hochrangigen Ahnen ausgewiesen. In dem Bambusbehälter zwischen den Knien befanden sich ursprünglich dünne Palmholzstäbchen, die dem Ahnengeist den Zutritt zum Bildnis ermöglichten. Die Figur gelangte durch den Sachsen Wolf Curt von Schierbrand (1807-1888) nach Dresden. Dieser diente 40 Jahre in der niederländisch-ostindischen Kolonialarmee. Zwischen 1850 und 1865 schenkte er tausende zoologische Präparate und ethnographische Objekte an die Königlichen Sammlungen. Der als Pensionär in Dresden lebende General hatte maßgeblichen Anteil an der Gründung des ethnographischen Museums im Jahre 1875, in dem seine bis dahin auf mehrere Sammlungen verteilten Schenkungen vereint wurden.
(Faozisökhi Lai'a / Petra Martin)
Durch Attribute wie Krone (mahkota, vordere Spitze abgebrochen), Halsband (nifatali), Armreif und Ohrringe ist das Bildnis als Darstellung eines hochrangigen Ahnen ausgewiesen. In dem Bambusbehälter zwischen den Knien befanden sich ursprünglich dünne Palmholzstäbchen, die dem Ahnengeist den Zutritt zum Bildnis ermöglichten. Die Figur gelangte durch den Sachsen Wolf Curt von Schierbrand (1807-1888) nach Dresden. Dieser diente 40 Jahre in der niederländisch-ostindischen Kolonialarmee. Zwischen 1850 und 1865 schenkte er tausende zoologische Präparate und ethnographische Objekte an die Königlichen Sammlungen. Der als Pensionär in Dresden lebende General hatte maßgeblichen Anteil an der Gründung des ethnographischen Museums im Jahre 1875, in dem seine bis dahin auf mehrere Sammlungen verteilten Schenkungen vereint wurden.
(Faozisökhi Lai'a / Petra Martin)
Petra Martin: Gaben an die Residenz: Ethnographische Kostbarkeiten aus den Kurfürstlich-Königlichen Sammlungen Dresdens; Ausstellung des Museums für Völkerkunde Dresden, [26.2. - 31.12.2004], Dresden 2004, Seite 8, Abb. 4 (farbig)
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