Ahnenfigur (Adu zatua)
uns nicht bekannt - Hersteller Schierbrand, Wolf Curt von (1807-1888) - Sammler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
45,5 x 11 x 13 cm, 1476 g
Inventarnummer
01815
Vor der Christianisierung der kleinen, westlich von Sumatra gelegenen Insel Nias fertigten die Ono Niha, deren Bewohner, Ahnenfiguren (adu) aus Holz für bedeutende Verstorbene an. Da laut der Ono Niha die Geister der Vorfahren das Schicksal der Nachkommen in positivem wie in negativem Sinne beeinflussen konnten, wurde ihnen ein Ort gegeben, an dem sie regelmäßig Nahrungsmittelopfer erhalten und in wichtigen Dingen um Beistand gebeten werden konnten.
Die naturalistische Darstellungsweise dieser auf einem runden Hocker sitzenden Ahnenfigur ist charakteristisch für Süd-Nias. Durch rang- und geschlechtsbezeichnende Attribute wie Kopfschmuck, Kriegerhalsband, jeweils nur einen Armreif und Ohrring ist das Bildnis als Darstellung eines hochrangigen, männlichen Ahnen ausgewiesen. Mörser und Stößel in den Händen sind als symbolischer Altershinweis zu deuten, da nur betagte, zahnlose Menschen ihren Betelbissen zerstampfen. In dem Bambusbehälter zwischen den Knien befanden sich ursprünglich dünne Palmholzstäbchen, die dem Ahnengeist den Zutritt zum Bildnis ermöglichten.
(Faozisökhi Lai'a/ Petra Martin)
Die naturalistische Darstellungsweise dieser auf einem runden Hocker sitzenden Ahnenfigur ist charakteristisch für Süd-Nias. Durch rang- und geschlechtsbezeichnende Attribute wie Kopfschmuck, Kriegerhalsband, jeweils nur einen Armreif und Ohrring ist das Bildnis als Darstellung eines hochrangigen, männlichen Ahnen ausgewiesen. Mörser und Stößel in den Händen sind als symbolischer Altershinweis zu deuten, da nur betagte, zahnlose Menschen ihren Betelbissen zerstampfen. In dem Bambusbehälter zwischen den Knien befanden sich ursprünglich dünne Palmholzstäbchen, die dem Ahnengeist den Zutritt zum Bildnis ermöglichten.
(Faozisökhi Lai'a/ Petra Martin)
Petra Martin: Gaben an die Residenz: Ethnographische Kostbarkeiten aus den Kurfürstlich-Königlichen Sammlungen Dresdens; Ausstellung des Museums für Völkerkunde Dresden, [26.2. - 31.12.2004], Dresden 2004, Seite 8, Abb. 4 (farbig)
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