Die Tabakpfeife ist Teil der Sammlungen von Carl G. Semper. Der Naturwissenschaftler und Ethnograph hatte 1859-1864 die Philippinen und die Palauinseln bereist und kehrte 1865 über China und Ceylon nach Europa zurück. In den 1870er und 1880er Jahren verkaufte er Teile seiner naturwissenschaftlichen und ethnographischen Sammlungen an das Königliche Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographische Museum zu Dresden, mit dessen Direktor, Adolf Bernhard Meyer, er aufgrund gemeinsamer Interessen fachlichen Austausch pflegte. Nicht alle Kulturzeugnisse der Sammlung Semper sind mit ausreichenden Provenienzangaben versehen. Zu dieser Tabakpfeife übermittelte Semper jedoch, dass sie von den "Ygorrotes von Buguias" sei. „Ygorroten/Igorroten“ ist die zur Reisezeit von Semper gebräuchliche Kollektivbezeichnung für die nicht christianisierten Bewohner von Nord-Luzon. Nach heutiger Nomenklatur sind Ibaloi oder Kankanaey als Hersteller der Pfeife anzunehmen. Buguias liegt im Nordosten der heutigen Provinz Benguet. Semper wird diese Pfeife im April 1861 während seiner Aufenthalte in den Hochtälern entlang des Rio Agno Grande direkt in Buguias erworben haben. (PM, 2023)