Die Sturmhaube (morion) ist ein spanisches Kulturelement, das im Rahmen der Kolonisierung außerhalb Europas Verbreitung erlangte. Der eiserne, genietete Kopfschutz mit dem hohem Kamm sowie den nach vorne und hinten aufgebogenen Krempen kam im 16. Jahrhundert beim spanischen Fußvolk in Gebrauch. Im darauffolgenden Jahrhundert erlangte diese Helmform mit einigen Modifikationen innerhalb Europas Verbreitung. Später war sie hier nur noch Teil der Ausstattung von Garderegimentern. Im Vatikan trägt noch heute die Schweizer Garde des Papstes diese Helme. Spanier und Portugiesen verbreiteten den morion auch außerhalb Europas. Sowohl in den amerikanischen als auch in den südostasiatischen Besitzungen griffen einige der lokalen Bevölkerungsgruppen diesen sehr dekorativen Helmtyp auf und machten ihn zum Bestandteil ihrer eigenen kriegerischen Ausrüstung. In den Philippinen erfreute er sich bei den muslimischen Bevölkerungsgruppen im Süden des Archipels großer Beliebtheit. Sie trugen die in Messing gegossenen Sturmhauben von enormem Gewicht noch im 19. Jahrhundert zusammen mit Panzerhemden, die ebenfalls europäischen Vorbildern nachempfunden worden waren.
Der Helm gelangte 1918 zunächst als Leihgabe an das Museum. Als Sammler gilt Alexander Schadenberg, der dem Museum zwischen 1887 und 1896 etwa 800 Kulturzeugnisse aus den Philippinen schenkte. (PM, 2021)