Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
43,3 x 21,5 x 16,0 cm
Inventarnummer
36299
Seit dem 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit findet man in West- und Zentralafrika einen besonderen Skultpurentyp, die als Colon bezeichnet werden. Das Exemplar gehört zu einer seltenen aus Ton gefertigten und mit Ölfarbe bemalten Dreiergruppe. 36299 ist ein barfüssiger Soldat mit Gewehr. Die Offiziersskulptur ist ihrem Rang entsprechend größer, und obwohl ebenfalls von dunkler Hautfarbe, liegt der wichtige Unterschied vor allem in den deutlich erkennbaren Ziernarben im Gesicht der afrikanischen Soldaten, ein typisches Merkmal von Ethnien des Inlandes. Die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts von General Georg Maercker aus dem damaligen Togoland erworbenen Figuren sind in ihrer Eigenart eine Seltenheit, denn nur wenige davon erregten die Aufmerksamkeit der Europäer, die jenen Objekttyp lange Zeit als Abart afrikanischen Kunsthandwerkes oder gar als Spottfiguren deuteten. (Silvia Dolz 2013)
Sebastian Gottschalk: Deutscher Kolonialismus : Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart, in: , Ausst.-Kat, hg. v. Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin 2016 S. 333 Seiten : Illustrationen (zum Teil farbig), Karten ; 28 cm x 21 cm, S. 31 (MVL 3:22598, MVD 3:22600, VMH 3:22599)
Silvia Dolz: Weiße Herrschaft, Schwarze Macht. Das Bild des Europäers in der afrikanischen Kunst, in: Dresdener Kunstblätter, 57 (2013), Heft 4, Abb. 6 (MVL Eu Mus D 56a, MVD Z 446)
Frank Böckelmann: Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen, Frankfurt am Main 1998 (= Die andere Bibliothek ; 159), S. 321
Silvia Dolz: Weiße Herrschaft, Schwarze Macht. Das Bild des Europäers in der afrikanischen Kunst, in: Dresdener Kunstblätter, 57 (2013), Heft 4, Abb. 6 (MVL Eu Mus D 56a, MVD Z 446)
Frank Böckelmann: Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen, Frankfurt am Main 1998 (= Die andere Bibliothek ; 159), S. 321
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