Auf nach Kamerun! oder: Berliner in Afrika. Fischer`s grosses mech. Kunst-Figurentheater
Fischer, Wilhelm (1831-) - Marionettenspieler Unger, J. W. <Firma> (um 1880 tätig) - Druckerei
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
34,8 x 24,5 cm
Museum
Inventarnummer
C 7721
Das wichtigste Werbemedium der traditionellen Marionettenspieler war seit Mitte des 19. Jahrhunderts der Theaterzettel. Dieser wurde nicht nur als Plakat aufgehängt, sondern auch durch den Theatergehilfen, der das Amt des Zettelträgers versah, an die Haushalte verteilt. Um 1900 waren tausend Zettel preiswerter als eine kleine Annonce in der lokalen Tageszeitung. Die persönliche Übergabe steigerte die Wirkung noch. Am Ende des Gastspiels wurden die Zettel wieder eingesammelt und für den Einsatz am nächsten Ort sortiert, teilweise sogar repariert. In den Großstädten wurden manchmal auch neue Zettel nur für einen Veranstaltungsort gedruckt. Durch Wegschneiden der Ortsangabe konnten auch diese Zettel weiterverwendet werden. –
Wilhelm Fischer hatte als Gehilfe bei der Familie Listner begonnen und dort alles gelernt, was man zum Leiten eines Marionettentheaters benötigt. Er selbst war wiederum der Lehrmeister von Albert und Amalie Apel. Während Wilhelm Fischer zunächst ganz Sachsen und Teile von Thüringen bereiste, konzentrierte er sich später auf das Vogtland und die Zwickauer Gegend. Das aufgeführte Stück "Auf nach Kamerun!" war eine satirische Reaktion auf den beginnenden deutschen Kolonialismus und dürfte einer Berliner "Possen-Schmiede" entsprungen sein.
Wilhelm Fischer hatte als Gehilfe bei der Familie Listner begonnen und dort alles gelernt, was man zum Leiten eines Marionettentheaters benötigt. Er selbst war wiederum der Lehrmeister von Albert und Amalie Apel. Während Wilhelm Fischer zunächst ganz Sachsen und Teile von Thüringen bereiste, konzentrierte er sich später auf das Vogtland und die Zwickauer Gegend. Das aufgeführte Stück "Auf nach Kamerun!" war eine satirische Reaktion auf den beginnenden deutschen Kolonialismus und dürfte einer Berliner "Possen-Schmiede" entsprungen sein.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Fischer Druck von J. W. Unger in Mylau
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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