Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 3863
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
87 x 69 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 3863
Die im Bild gut lesbare Signatur weist darauf hin, dass das Bildnis im Dezember 1891 entstanden ist. Als Frühwerk des Künstlers zeichnet es sich durch ein hohes Maß an technischer Perfektion aus. Vorbildlich bei der bildnerischen Darstellung der stofflichen Beschaffenheit von Gewand, Haaren und Haut erscheint Osmar Schindlers Lehrer Leon Pohle, der sich in Dresden vor allem als Porträtmaler profiliert hatte. Bemerkenswert sicher erfasst Schindler die charakteristische Physiognomie der Dargestellten. Mit feinem Pinsel sind die Farben aufgetragen, fein verrieben, sodass die weiche Stofflichkeit trotz der dominierenden Zeichnung in der Anlage des Porträts gewahrt bleibt. Im Jahr 1973 gelangte das Gemälde aus dem aufgelösten Heimatmuseum von Bischofswerda, dem Geburtsort der Mutter und einstigen Wohnort Osmar Schindlers, bezeichnet als Bildnis der Mutter des Künstlers, in die Dresdener Galerie. Eine Porträtfotografie aus dem Nachlass warf jedoch die Frage auf, ob es tatsächlich Emilie Auguste Schindler, geb. Arnold (1827 – 1903), also die Mutter des Künstlers zeigt. Vergleiche mit dem Bildnis »Lesende Mutter im Dachstübchen« (Nachlass) sowie mit ihrem Porträt im Wandbild der Bischofswerdaer Christuskirche offenbaren, dass Aussehen und Habitus der dargestellten Dame einem vollkommen anderen Frauentypus entsprechen. Anhand eines Inventarverzeichnisses im Stadtarchiv Bischofswerda kann nun belegt werden, dass es sich um die Ehefrau eines Dresdener Fabrikbesitzers handelt. Gemeinsam mit dem als Gegenstück konzipierten Bildnis des Gatten war es 1959 über die Dresdener Kunsthandlung Wahl für das örtliche Heimatmuseum erworben worden. Zum Museumsbestand gehörte zudem ein kleinformatiges Porträt der Mutter Osmar Schindlers aus dem Jahr 1901, das den Anlass für die Verwechslung mit der Industriellengattin geliefert hatte. Die aufrechte Haltung der Dame sowie ihr penibel gepflegtes Äußeres suggerieren Eigenschaften wie Ernst, Strenge und Unduldsamkeit, aber auch Einfachheit und Stärke. Unterstrichen wird dieser Eindruck von ihrer Kleidung, einem hochgeschlossenen dunkelgrauen Gewand aus edlen Stoffen. Der einzige Schmuck sind der weiße Spitzenkragen und die goldene Uhrkette, die sie an ihrer Kleidung befestigt trägt. Das volle, leicht gewellte graublonde Haar rahmt die strengen Gesichtszüge. Überaus genau malte Schindler ihre gepflegten ineinandergelegten Hände, die vom unteren Bildrand überschnitten werden. Als Hintergrund wählte er ein grün abgetöntes lichtes Grau, das sich in wenigen Farbnuancen vom Dunkelgrau des Gewandes unterscheidet. Allein die helle Farbigkeit des Inkarnats von Gesicht und Händen sowie das helle Haar beleben die Komposition aus dominierenden grauen Farbflächen.
(Heike Biedermann: 2011)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts oben: O. Schindler 12. 1891
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Gemälde

Waldeinsamkeit

Leonhardi, Eduard
Galerie Neue Meister
Weitere interessante Objekte
Waldeinsamkeit
Leonhardi, Eduard
Galerie Neue Meister
Albertinum

Die Ruhe auf der Flucht

Albani, Francesco
Gemäldegalerie Alte Meister
Weitere interessante Objekte
Die Ruhe auf der Flucht
Albani, Francesco
Gemäldegalerie Alte Meister
Schindler, Osmar

Plakat: Internationale Kunstausstellung Dresden 1897

Schindler, Osmar
Kupferstich-Kabinett
Weitere interessante Objekte
Plakat: Internationale Kunstausstellung Dresden 1897
Schindler, Osmar
Kupferstich-Kabinett
Zum Seitenanfang