Kruzifix
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H mit Sockel 50,6 cm; B 14,3 cm, T 12,2 cm; Gewicht: 497 g
Museum
Inventarnummer
II 31
Am Kreuzesstamm befindet sich der Titulus crucis als Buchstabenfolge I·N·R·I (= Jesus Nazarenus Rex Judaeorum = Jesus von Nazaret König der Juden). Das so genannte Drei-Nagel-Kruzifix zeigt den sterbenden Jesus mit zur Seite gesenktem Haupt, auf dem die Dornenkrone sitzt. Der schlanke, noch nicht von einer blutenden Seitenwunde gezeichnete Körper ist in starker Streckung dargestellt. Die sehnigen Arme sind weit auseinander gebreitet und die schmerzhafte Dehnung wird fast physisch spürbar. Der Corpus Christi wurde bis in den Bereich der Armansätze aus einem Stück Elfenbein geschnitten. Die gestreckten Arme wurden separat geschnitten und mit dem Corpus verstiftet, wie die Ansatzstellen zeigen. Die Beine sind nahezu durchgestreckt und enden in den übereinander genagelten Füßen. Diese deutlich gestreckte Haltung der Beine des Gekreuzigten ist ein typisches Merkmal für eine beabsichtigte ›altertümliche‹ Wirkung von retrospektiv inszenierten Kruzifixen aus dem 17. Jahrhundert. Dies entsprach der seit der Reformationszeit besonders im süddeutschen Raum gebräuchlichen Auffassung, Jesus im Sterben, am Kreuz wie ›festgespannt‹ zu zeigen. In dieser Haltung war kein Winden im Schmerz möglich und die Marter ließ sich allein über Körperdehnung, Kopfhaltung und Zeichnung des Gesichts ausdrücken.
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