Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer II 330
Abmessungen
H 38,0 cm, B (Fuß) 10,3 cm, T 8,4 cm; Gewicht: 823,0 g
Inventarnummer
II 330
Auf einem gewölbten Fuß mit einem umlaufenden Fries von ineinander verbissenen Meerestieren steht Neptun als Gott der Meere. Sein zur Seite geneigter Kopf und das in Gegenrichtung bewegte Barthaar wirken ebenso belebend wie der S-förmig gewundene Fischleib, den der Gott der Meere bezwingt. Die Haltung des angewinkelten rechten Armes war einst durch den nicht mehr erhaltenen Dreizack vorgegeben. Auf dem Haupt des Neptun ruht die Kuppa. Deren Wandung zeigt Meerjungfrauen mit Fischen und einen Hippokampen mit einer nackten Frau im Arme. Der Pokal lässt sich einer stilistisch heterogenen Gruppe von in Süddeutschland entstandenen Elfenbeingefäßen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zuordnen, die durch das gleiche, eng auf maritime Szenerien begrenzte Motivrepertoire charakterisiert ist. Diesen Humpen und/oder Pokalen ist gemeinsam die Darstellung ineinander verbissener Fischleiber, die eine unübersehbar ›tragende Rolle‹ in der Gesamtgestaltung spielen. Qualitativ sind deutliche Unterschiede zu erkennen, wie etwa ein sehr grob und trocken gearbeitetes Exemplar im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt belegt. Eine zentrale Stellung nimmt in dieser Werkgruppe ein 1685 datierter, als süddeutsche Arbeit bewerteter Pokal in München (Bayerisches Nationalmuseum) ein. Einige, gut vergleichbare Prunkgefäße vor allem aus Rhinozeroshorn (auch in Kombination mit Elfenbein, mit oder ohne Silberfassungen), aber auch Elfenbeinpokale werden teils als Arbeiten Georg Pfründts beurteilt oder aber in dessen Umkreis/Stil angesiedelt bzw. als Art/Nachfolge von Pfründt bewertet. Mit dem „Pfründtschen Stilgepräge“ lässt sich zwar eine repräsentative Werkgruppe erfassen, ohne jedoch wirklich Klarheit über die Tragfähigkeit dieses Begriffs erlangen zu können. In welchem Umfang Pfründt tatsächlich als Schnitzer von Elfenbein und Rhinozeros gewirkt hat und mit welcher Intensität er posthum Nachahmer gefunden hat, lässt sich nach jetzigem Erkenntnisstand noch nicht sicher umreißen
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Pokal

Deckelpokal

Irminger, Johann Jakob
Porzellansammlung
Weitere interessante Objekte
Deckelpokal
Irminger, Johann Jakob
Porzellansammlung
Grünes Gewölbe

Straußenei, geschnitzt

Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Straußenei, geschnitzt
Grünes Gewölbe
Pfründt, Georg
Weitere interessante Objekte
Kurfürst Karl Ludwig - Wiederaufbau Heidelbergs
Pfründt, Georg
Münzkabinett
Zum Seitenanfang