Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer VIII 217
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
2,0 x 6,4 x 8,5 cm
Inventarnummer
VIII 217
Pierre Triquet, der Urheber der Schildpattgarnitur, bediente sich bei dieser Tabatiere einer komplizierten Inkrustationstechnik, die im 17. Jahrhundert in Neapel entwickelt wurde und gegen Ende des Jahrhunderts für Galanteriearbeiten in Mode kam. Verziert werden konnte das dunkelbraun geflammte Schildpatt der echten Karrettschildkröte als „Piqué-Point“ und als „Piqué-Posé“. Beim „Piqué-Point“ wurden kleine Goldnägel in das erwärmte und damit weiche Schildpatt eingeschlagen. Eine raffinierte Wirkung konnte mit dem „Piqué-Posé“ erzielt werden, bei dem extrem dünne Goldstege hochkant zu linearen Ornamenten oder figuralen Darstellungen geformt wurden. Pierre Triquet war ein Meister dieser „Piqué-Posé“-Technik.
Die unglaubliche Feinheit seiner Einlegearbeiten wird auch am Deckel der Tabatiere deutlich. Der dicht gegitterte Fond läßt Einzelquadrate entstehen, die in der Regel nur eineinhalb Quadratmillimeter groß sind. Die Schraffuren werden auf einer Breite von nur zwei Millimetern von sechs Goldstegen gebildet. Dies ist Lupenarbeit, die sich nicht ansatzweise bei den anderen Schmuckstücken außerhalb der Garnitur im Grünen Gewölbe erhalten hat. Triquet verlieh den einzelnen Elementen der Schildpattgarnitur mit ästhetischer Ausgewogenheit und handwerklicher Meisterschaft den Charme intimer Kabinettstücke. Auf dem Deckel der flachen Tabatiere findet sich das königliche Monogramm, ein breit gelagertes A unter einer Krone. Der von Köhler geschaffene Deckelrand aus Gold ist eine zierlich „verschnittene“ Goldschmiedearbeit aus Rankenwerk und kleinen Reserven auf feingeputztem Grund; Ruinenmotive, aber auch Tierdarstellungen wurden eingefügt. Das Doseninnere wurde mit roséfarbener Seide ausgeschlagen. Auf der Unterseite der Dose befindet sich eine weitere Kartusche vor schraffiertem und gegittertem Grund, die unter einer Krone den Buchstaben O zeigt. Das Monogramm des Königs auf der Vorderseite wird damit in den Zusammenhang zu Anfang und Ende, Alpha und Omega, gesetzt.
Der Dresdner Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler. Dinglingers schärfster Konkurrent, Ausst.-Kat. bearb. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dirk Syndram, Ulrike Weinhold, Susanne Thürigen und Marion Ackermann, Dresden 2019, S. 41ff, Nr. Abb. 3, 4, Abb. ja
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