Schaufensterpuppe
Beutner, Johannes (1890-1960) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
85,5 x 70,5 cm
Museum
Inventarnummer
Inv.-Nr. 80/05
Johannes Beutner gehörte zu jenen Künstlern, die in den 1920er-Jahren zu einem beruhigten Klassizismus der großen plastischen Form fanden. Empfindung, Farbe und Komposition sind im Maß gehalten, die Themen vorzugsweise Frauenbildnisse und Akt. Im Falle Beutners begann dieser Weg mit seiner Ausbildung in Dresden bei dem – französischen Vorbildern verpflichteten – Otto Hettner. Entscheidend prägte Beutners Malerei jedoch ein Italienaufenthalt in der Villa Massimo in Rom 1930–31.
Die Gattin des Künstlers, Hilda, die ihm sein Leben lang inspirierendes Modell war, ist in der Mehrzahl seiner Gemälde in klassischen Modellposen, etwa ein Hemd überstreifend oder mit einem Tuch gezeigt. Im Bildnis mit der Schaufensterpuppe gewinnt jedoch die Büste, deren bemaltes Gesicht ebenso lebendig scheint wie das der Frau, eine Zwillings- oder Schwesternfunktion. Im Schaufenster eines Wäschegeschäfts ist die ihrerseits in eine duftige weiße Bluse gekleidete Verkäuferin mit dem Wechseln der Ausstellungsstücke befasst. Ein großstädtisches Motiv aufgreifend, wird in Abweichung von einer akademischen Ikonografie dem Betrachterblick die während des Wäschewechsels entblößte Puppe zuerst vorgestellt. Das Spiel der matten grauen und rötlich-braunen Töne, zwischen kühlem und warmem Grau, Graurosa und Weiß ist in feinster Balance gehalten.
Text: Birgit Dalbajewa, 2021
Die Gattin des Künstlers, Hilda, die ihm sein Leben lang inspirierendes Modell war, ist in der Mehrzahl seiner Gemälde in klassischen Modellposen, etwa ein Hemd überstreifend oder mit einem Tuch gezeigt. Im Bildnis mit der Schaufensterpuppe gewinnt jedoch die Büste, deren bemaltes Gesicht ebenso lebendig scheint wie das der Frau, eine Zwillings- oder Schwesternfunktion. Im Schaufenster eines Wäschegeschäfts ist die ihrerseits in eine duftige weiße Bluse gekleidete Verkäuferin mit dem Wechseln der Ausstellungsstücke befasst. Ein großstädtisches Motiv aufgreifend, wird in Abweichung von einer akademischen Ikonografie dem Betrachterblick die während des Wäschewechsels entblößte Puppe zuerst vorgestellt. Das Spiel der matten grauen und rötlich-braunen Töne, zwischen kühlem und warmem Grau, Graurosa und Weiß ist in feinster Balance gehalten.
Text: Birgit Dalbajewa, 2021
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: Beutner 32
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