Figurengruppe aus sechs Personen bei alltäglichen Verrichtungen. Für die Figuren wurde jeweils ein mit braunem filzähnlichen Material umwickeltes Drahtgestell auf einen Holzsockel montiert und mit weißem Textil "bekleidet". Gesichter und Haare wurden durch schwarzes Garn ergänzt. Es werden ein Mann mit Schild und Stock, ein Mann (oder eine Frau?) mit umgehängter Trommel, ein Mann mit Poncho und Kopfbedeckung, eine sitzende Frau mit Spinnwirtel und Wolle, eine Frau mit Holz als Rückentragelast und eine Frau mit Bündel aus Textil als Rückentragelast dargestellt. Als typisches Souvenir wurden die Figuren von Studenten der Hauptstadt Äthiopiens angeboten.
Helmuth Mildner aus Löbau arbeitete von 1982 bis 1985 als Lehrer in Äthiopien, welches zu dieser Zeit in seinen Bemühungen um eine Entwicklung des Bildungswesens durch die DDR unterstützt wurde. Zusammen mit seiner Frau lebte er in Awasa, der Hauptstadt der Provinz Sidamo (heute: Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker). In diesem Gebiet, ca. 300 km südwestlich von Addis Abeba, leben etwa 45 verschiedene Volks- und Sprachgruppen. Auf Grund ihres Interesses an der Kultur dieser ethnischen Gruppen sammelten Helga und Helmuth Mildner zahlreiche Alltagsgegenstände und Souvenire, vor allem von den Sidamo und den Konso. Mitte der 1990er Jahre trat Helmuth Mildner dem Freundeskreis Völkerkundemuseum Herrnhut bei und übergab dem Museum seine Sammlung in den Jahren 2007, 2009 und 2016. (Johanna Funke, 2019)