Der in Verona geborene Pietro Antonio Rotari durchlief mehrere Stationen seiner Ausbildung in Venedig, Rom, Neapel, bevor er in Verona eine eigene Werkstatt einrichtete und betrieb und wo er 1749 zum Grafen ernannt wurde. 1751 verließ er seine Heimatstadt und kam über Wien 1752 nach Dresden, wo er für den Hof Augusts III. zahlreiche Werke schuf.
Im Laufe des Jahres 1755 malte Pietro Graf Rotari Bildnisse aller zu jener Zeit noch in Dresden residierenden Mitglieder der königlichen Familie. Die zehn Porträts haben alle das gleiche Format und stehen in enger formaler und stilistischer Relation zueinander. Die Dargestellten sind jeweils als Paare gedacht und durch ihre Haltung geschickt miteinander verknüpft. Es gibt kaum eine vergleichbare Serie von Bildnissen einer königlichen Familie, die in solcher Vollständigkeit und mit solch gelungenen Wechselbeziehungen untereinander überliefert ist.
Die originale Porträtserie fand bald nach der Anfertigung ihren Platz in der Königlichen Gemäldegalerie. Nahezu gleichzeitig entstanden Kopien der Bildnisse für verschiedene Schlösser, wie das Dresdner Residenzschloss, Pillnitz, Moritzburg und Weesenstein. Von der originalen Serie aus der Gemäldegalerie wurden 1877 die vier Söhne an das Historische Museum (Rüstkammer) abgegeben, während die beiden Töchter in der Galerie verblieben. Mit der Schlossbergung nach 1945 gelangten rund zwei Dutzende jener Porträts aus den anderen Schlössern in die Gemäldegalerie Alte Meister.

Beim dem ältesten Sohn und Thronnachfolger Friedrich Christian weist nur der Hermelin als Rockaufschlag auf den fürstlichen Status hin. Pietro Graf Rotari ignorierte wie die meisten Porträtmaler die körperliche Behinderung des Kronprinzen - eine seit Geburt bestehende Beinlähmung. Stattdessen ist Friedrich Christian in Harnisch und mit Kommandostab als Feldherr charakterisiert.