Gärtnerpaar unter einem Baum
Köhler, Johann Heinrich (1669-1736) - Goldschmied
Abmessungen
H 21,0 cm, B 18,0 cm, T 12,2 cm
Museum
Inventarnummer
VI 206
Die beiden Elfenbeinstatuetten spielen in diesem von Johann Heinrich Köhler pompös inszenierten Schatzkunstwerk die „Hauptrolle“ (siehe auch Inv.-Nr. VI 201). Die unterschiedliche Größe der Figuren lässt vermuten, dass beide ursprünglich nicht als Paar gedacht waren. Als Zeichen seines Berufsstandes präsentiert der der Gärtner in seiner Rechten eine Weintraube aus Saphir. Die Gärtnerin trägt eine monströs gewachsene Perle in ihrer Linken, die in ihrer Form ebenfalls an eine Weintraube erinnert. Mit der Kombination ausnahmslos kostbarer Materialien, unter denen die Barockperlen einen besonderen Platz einnehmen, reagierte Köhler auf die Passion des Königs für diese „Wunder der Natur“, wie sich in dessen früher Sammlung an Perlpretiosen von 1705 zeigt. So ist eines der farbenfrohen Fantasiefrüchte des Baumes aus einer Barockperle gebildet, genauso wie das Vögelchen auf der Baumspitze und eine Eidechse, die am Boden kriecht. Sowohl der große Baum wie auch die beiden kleineren Gewächse links und rechts stehen in Pflanzkübeln, die mit blauer Malerei auf weißem Emailgrund verziert sind. Deren Gestaltung nimmt klaren Bezug auf die blaue Unterglasurmalerei, die um 1720 an der Meissener Porzellan-Manufaktur als innovative Technik erfolgreich zur Anwendung kam. Zugleich erfreuten sich die als Pflanzkübel verwendeten weiß-blauen Fayencen aus der Dresdner Manufaktur des Peter Eggebrecht (siehe Inv.-Nr. VI 184), die 1721 ein Produktions-und Handelsprivileg erhielt, großer Beliebtheit.
(JK)
(JK)
Der Dresdner Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler. Dinglingers schärfster Konkurrent, Ausst.-Kat. bearb. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dirk Syndram, Ulrike Weinhold, Susanne Thürigen und Marion Ackermann, Dresden 2019, S. 78, S. 120f, Nr. Abb. 1; Kat.-Nr. 13, Abb. ja
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