Darstellung einer Frau mit einer Federhaube der Plainskulturen. Solche Hauben stellen traditionell den sozialen Rang und die Errungenschaften der Träger zur Schau. Sie werden nur von Männern getragen. Das Tragen durch Frauen, oft auch durch nicht-indigene Frauen in bildender Kunst, beim Karneval und in der Werbung (z.B. Model Karlie Kloss auf der Show des Unterwäscheproduzenten Victoria's Secret, 2012), wird heute zunehmend als Herabsetzung indigener Kulturen kritisiert. Die Darstellung von Frauen mit Federhaube in lasziven Posen (oft mit viel nackter Haut) sehen indigene Aktivist*innen als eine Ursache der öffentlichen Sexualisierung indigener Frauen, die auch zu den überdurchschnittlich häufigen Fällen von Mord, Entführung und Vergewaltigung indigener Frauen in Kanada und den USA führe.
Die ersten Postkarten wurden in England um 1840 mit aufgeklebten Briefmarken verschickt. In Deutschland gab es die ersten um 1870. Ab 1885 wurden Postkarten international zugelassen, besonders Ansichtskarten wurden nun bis zum Ersten Weltkrieg millionenfach jährlich verschickt. Beeinflusst durch Kolonialismus, europäische Auswanderung, sowie aufkommenden Massentourismus gehörten exotisierende Szenen aus Übersee, besonders auch völkerkundliche Darstellungen, zu den Kernmotiven. "Indianer" und Cowboy-Motive dienten in den USA ab 1900 als Werbemittel zur wirtschaftlichen und touristischen Erschließung des Westens und Floridas. Beliebt waren dabei Häuptlingsportraits, Bezüge auf historische Begebenheiten, und romantisierender Kitsch.
Deutschland war ein weltweites Zentrum der Postkartenproduktion. Die Druckereien förderten zudem die Sammelleidenschaft und produzierten Motivreihen nach Themengruppen ebenso wie hochwertige Alben zur Aufbewahrung. Die erste deutsche "Ausstellung illustrierter Postkarten" fand 1898 am Grassi Museum in Leipzig statt. (MVL, Frank Usbeck, 19.01.2021)