Friedhof am Columbia River
unbekannt - Fotograf unbekannt - Verlag Henning-Saxon, Frida (20.Jh.) - Sammler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
9,0 x 14,0 cm, Albumseite: 22,5 x 27,5 cm
Inventarnummer
PhNAm 1112
Postkarte mit Darstellung des indigenen Begräbnisplatzes auf Memaloose Island im Columbia River, an der Grenze von Oregon und Washington. Auf der Spitze der Insel ist ein Mahnmal aus Stein (Obelisk) zu sehen. Im Vordergrund kniet ein Mann in euro-amerikanischer Keleidung inmitten von menschlichen Gebeinen, einen Schädel ion der Hand haltend. Um ihn herum sind Bretter zu erkennen; offenbar aufgebrochene hölzerne Grabstätten.
Grabstätten indigener Gemeinschaften in den Amerikas wurden immer wieder zu Zielen von Plünderung. Zum einen geschah dies wegen der Grabbeigaben (etwa die Suche nach Gold während der spanischen Eroberung Lateinamerikas, oder nach Kunstschätzen seit Entwicklung der Archäologie). Ab dem späten 19. Jahrhundert intensivierte sich die Praxis jedoch, weil die Entstehung der physischen Anthropologie und Rassenforschung, sowie der Ethnologie und der Völkerkundemuseen einen Bedarf am Erwerb von Skeletten aus aller Welt in Nordamerika und Europa ausgelöst und damit einen Markt und regelrechten Gebein-Handel im Namen der Wissenschaft generiert hatte. Die Pietät und die religiösen Traditionen der betroffenen Gemeinschaften wurden dabei immer wieder ignoriert. Seit dem späten 20. Jahrhundert, besonders seit den späten 1970er Jahren, fordern indigene Gemeinschaften weltweit die Rückgabe ihrer Ahnen aus Museums- und Universitätssammlungen. (MVL, Frank Usbeck, 02.03.2021)
Grabstätten indigener Gemeinschaften in den Amerikas wurden immer wieder zu Zielen von Plünderung. Zum einen geschah dies wegen der Grabbeigaben (etwa die Suche nach Gold während der spanischen Eroberung Lateinamerikas, oder nach Kunstschätzen seit Entwicklung der Archäologie). Ab dem späten 19. Jahrhundert intensivierte sich die Praxis jedoch, weil die Entstehung der physischen Anthropologie und Rassenforschung, sowie der Ethnologie und der Völkerkundemuseen einen Bedarf am Erwerb von Skeletten aus aller Welt in Nordamerika und Europa ausgelöst und damit einen Markt und regelrechten Gebein-Handel im Namen der Wissenschaft generiert hatte. Die Pietät und die religiösen Traditionen der betroffenen Gemeinschaften wurden dabei immer wieder ignoriert. Seit dem späten 20. Jahrhundert, besonders seit den späten 1970er Jahren, fordern indigene Gemeinschaften weltweit die Rückgabe ihrer Ahnen aus Museums- und Universitätssammlungen. (MVL, Frank Usbeck, 02.03.2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
bez. in Rot im Druck o. re.: "Memaloose Island, Columbia River, Indian Burying Ground"
Creditline
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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