Ausruhende Lastträger
Sterl, Robert (1867-1932) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
91 x 90,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2334 E
Robert Sterl weilte zwischen 1908 und 1914 vier Mal in Russland, vor allem in zahlreichen Wolgastädten, das Erlebnis dieser Wolgafahrten prägte sein Schaffen wesentlich. Auch in den 1920er Jahren, als er aufgrund der politischen Umwälzungen nach 1917 und seines Gesundheitszustandes nicht mehr reisen konnte, kam Sterl immer wieder auf seine Arbeiten aus Russland zurück. Nach den Reiseskizzen schuf er nun verdichtete Versionen auch in großformatigen Gemälden. Ausruhende Lastträger hatte er bereits 1910 in zahlreichen Zeichnungen und 1914 in einem Pastell von großer kompositorischer Schlüssigkeit festgehalten (Robert-Sterl-Haus, Naundorf, Sächs. Schweiz).
Im quadratischen Format fand der Maler ein Gleichgewicht verschiedener Figurenblöcke. Kulissenartig sind Vorder- Mittel- und Hintergrund organisiert. Die hinten stehenden Männer schauen auf ein fernes Geschehen, links ist ein Arbeiter in ausgeblichener Kleidung beinahe diagonal an die Balustrade gelehnt, rechts sitzen einige Männer in ebenso derben Kitteln, deren Körper müde zusammengesunken sind. In der Bildmitte, Moment der kompositorischen Spannung, berühren sich ihre Stiefel beinahe. Sterl fasst anders als in den unterwegs entstandenen Skizzen die Gruppe hier nicht mehr nur als Momentaufnahme und schnelle Beobachtung auf, sondern verdichtet die einzelnen Figurengruppen zu skulpturalen Kompositionen.
In der Bildmitte ist die Interaktion zwischen den Wartenden erzählerischer angelegt, doch bindet sich alles Anekdotische ein in einen formalen Bildsinn. Hinter dem lümmelnd sich aufstützenden Lastträger links schaut ein Blondbärtiger mit Mütze übertrieben interessiert nach rechts. Den Sitzenden hingegen ist Müdigkeit abzulesen. Die Szene lässt sich über die Bildränder hinaus weiter denken, das moderne Bild, das nicht mehr dem Bilddenken des 19. Jahrhunderts entspringt, läuft über die Ränder hinaus. (Autorin: Birgit Dalbajewa, 2021)
1926 erworben vom Künstler, aus der Internationalen Kunstausstellung Dresden 1926.
Im quadratischen Format fand der Maler ein Gleichgewicht verschiedener Figurenblöcke. Kulissenartig sind Vorder- Mittel- und Hintergrund organisiert. Die hinten stehenden Männer schauen auf ein fernes Geschehen, links ist ein Arbeiter in ausgeblichener Kleidung beinahe diagonal an die Balustrade gelehnt, rechts sitzen einige Männer in ebenso derben Kitteln, deren Körper müde zusammengesunken sind. In der Bildmitte, Moment der kompositorischen Spannung, berühren sich ihre Stiefel beinahe. Sterl fasst anders als in den unterwegs entstandenen Skizzen die Gruppe hier nicht mehr nur als Momentaufnahme und schnelle Beobachtung auf, sondern verdichtet die einzelnen Figurengruppen zu skulpturalen Kompositionen.
In der Bildmitte ist die Interaktion zwischen den Wartenden erzählerischer angelegt, doch bindet sich alles Anekdotische ein in einen formalen Bildsinn. Hinter dem lümmelnd sich aufstützenden Lastträger links schaut ein Blondbärtiger mit Mütze übertrieben interessiert nach rechts. Den Sitzenden hingegen ist Müdigkeit abzulesen. Die Szene lässt sich über die Bildränder hinaus weiter denken, das moderne Bild, das nicht mehr dem Bilddenken des 19. Jahrhunderts entspringt, läuft über die Ränder hinaus. (Autorin: Birgit Dalbajewa, 2021)
1926 erworben vom Künstler, aus der Internationalen Kunstausstellung Dresden 1926.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: R. St.
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