Hans Christoph studierte von 1920 – 1923 an der Kunstgewerbeakademie Dresden und hatte aufgrund des engen Kontaktes zu Carl Lohse eine stilistische Neigung zu einem lebendig-expressiven Kunstschaffen. Die Farbe war seit jeher von großer Bedeutung für ihn und blieb das auch, als ab den dreißiger Jahren die Gegenständlichkeit allmählich an Bedeutung verlor. Spätestens ab der Mitte der 1960er Jahre lassen sich bei Christoph Spuren des Informel verifizieren. Die reine Farbe, die energischen Spritzer und Tropfen zeugen von einem dynamischen Schaffensprozess, in deren Ergebnissen Christoph über den ästhetischen Reiz hinaus auch philosophisch-naturwissenschaftliche-kosmische Gedanken wie z.B. an die Unendlichkeit kosmischer Räume, an ganze Milchstraßensysteme sowie physikalische Prozesse und Gesteinsstrukturen reflektiert. Eine vorläufige Wiederentdeckung des Künstlers gelang in der Ausstellung „Gegenwelten. Informelle Malerei in der DDR“, die 2006/2007 unter anderem in Marburg, Halle/Saale und Dresden gezeigt wurde.
Dieses Blatt ist Teil einer Schenkung von 34 originalgrafischen Arbeiten auf Papier und Karton aus dem Nachlass des Künstlers, über die sowohl gegenständlich-abstrakte Werke aus den späten 1940er Jahren als auch informelle Malerei aus den 1960 und 1970er Jahren in den Kunstfonds gelangten. Damit konnte die Bestände an Werken des Künstlers im Kupferstich-Kabinetts und im Albertinum um ein bedeutendes Konvolut ergänzt werden.