Der Glasvogel gehört zur Arbeit „Perched“ von Felekşan Onar, die sich aus insgesamt 99 gläsernen Vögeln zusammensetzt. Die Vögel besitzen keine Flügel und so ist es ihnen nicht möglich zu fliegen und den Ort, an dem sie sich gegenwärtig befinden, zu verlassen. Dies steht sinnbildlich für die Tausenden von syrischen Geflüchteten in der Türkei: In ihrem neuen Zuhause angekommen, ist es den Geflüchteten meist nicht mehr möglich ihr Exil zu verlassen. Sie wissen nicht, was die Zukunft bringt und so stagnieren sie ungewollt, ohne die Möglichkeit eines Ausweges.
Onars persönliche Erfahrungen in der Türkei sowie ihre Auseinandersetzung mit dem Roman „Birds Without Wings“ (2004) von Louis de Bernier, inspirierten sie zu ihrer künstlerischen Installation „Perched“. Nach der Ausstellung von 41 Vögeln im Damaskuszimmer im Japanischen Palais in Dresden unter dem Titel "Felekşan Onar im Damaskuszimmer" vom 03.09.2020-21.02.2021, schenkte die Künstlerin diese im März 2021 dem Museum für Völkerkunde Dresden.