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Das Theatrum mundi oder Welttheater wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von dem kaiserlich privilegierten Maschinenmeister Johann Samuel Brede aus Hamburg erfunden. Es verbreitete sich rasch in Europa und erfuhr bald zahlreiche Verbesserungen. Die Figuren bewegen sich auf bis zu sechs parallel hintereinander angeordneten Laufschienen auf einer perspektivisch aufgebauten Bühne. Bühnenbilder aus Pappe verdeckten die Mechanik und die Spieler, welche die Figuren in Bewegung setzten. Der Bühnenausschnitt betrug bis zu zwei mal fünf Meter. Die Schienen waren bis zu vier Meter breit. Die Figuren wurden auf Laufbändern durch Kurbelantrieb über die Bühne geschoben und bewegten dabei auch ihre Arme und Beine. Als um 1900 die mechanischen Theater auf den Jahrmärkten von den Wanderkinematographen verdrängt wurden, fanden sie auf der Marionettenbühne einen letzten Zufluchtsort. In Sachsen wurde das Theatrum mundi noch bis in die 1950er Jahre von Puppenspielern aufgeführt. Die Puppentheatersammlung hat mit über 2500 Objekten die größte Sammlung zu diesem Thema weltweit.

Der Marionettenspieler Emil Büttner war der Sohn eines Bergmannes aus der Gegend um Zwickau und wurde wohl in den 1850/60er Jahren geboren. Er war zunächst Gehilfe bei dem Marionettenspieler Wilhelm Fischer, der seit den 1870er Jahren im Vogtland reiste und selbst die Kunst von der Familie Listner erlernt hatte, dann als Gehilfe und Regisseur bei Theodor Neumeister. Büttner heiratete die jüngste Tochter seines ersten Prinzipals, Helene Fischer, und machte sich um 1890 selbständig. Er soll jedoch früh gestorben sein. Seine Witwe assoziierte sich dann mit ihrem Bruder Magnus Fischer in Plauen.
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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