Suche nach: Lauterbach, Lothar
Lothar Lauterbach wurde in Kleinosterhausen bei Eisleben geboren, er war das dritte von fünf Kindern - vier Jungen, ein Mädchen (ein Bruder starb 1947 herzkrank beim Baden). Sein Vater war Kupferschmied, seine Mutter Hausfrau. Lauterbach war gelernter Orthopädieschuhmacher.
Lauterbach war auch dreifacher "Weltmeister": Er hatte drei Einträge im Guinness Buch der Rekorde: 1998 mit der kleinsten Schisprungschanze; 1999 mit der kleinsten Waldlandschaft in einem Kirschkern; 2001 mit der kleinsten Waldlandschaft in einem Schlehdornkern.
Im November 2019 wurden Lauterbach für seine Verdienste als Naturschützer von der Lutherstadt Eisleben die Ehrennadel der Stadt verliehen.
Seine erste Minischanze in einer Walnussschale schuf Lauterbach in den 1970er Jahren für den Olympiasieger und zweifachen Weltmeister Hans-Georg Aschenbach aus Brotterode. Damals lief ein Aufruf im DDR-Fernsehen, den erfolgreichen Olympioniken besondere Geschenke zu machen, erinnerte sich Lauterbach. Als 16-Jähriger musste er in den letzten Kriegstagen 1945 noch an die Front, die damals an der Elbe verlief - ein Erlebnis, das ihn sein Leben lang beschäftigte und nie losließ. Er geriet in Gefangenschaft und erkrankte an Tuberkulose (Tbc). Mit eisernem Willen und einer kräftigen Prise seines ansteckenden Humors, den er bis zu seinem Tod nie verlor, besiegte er diese Krankheit jedoch schließlich.
Nach einem Besuch einer Naturschutzschule im Erzgebirge entdeckte er in den 1970er Jahren die Miniaturschnitzerei. "Das hat mich unheimlich fasziniert", sagte er. Mit seinen Miniaturschnitzereien in Nussschalen und Fruchtkernen hatte sich der Eislebener später einen Namen auch über die Grenzen des Landkreises hinaus gemacht. "Die Schnitzerei, das ist mein Lebenselixier", gestand Lauterbach.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Lauterbach in einem Pflegeheim in Eisleben. Bis kurz vor seinem Tod stellte Lothar Lauterbach Schmuck aus Naturmaterialien her, sowie - an guten Tagen - kleine Landschaften in Nuss-Schalen.
Markenzeichen des Künstlers waren zwei Pilze, die im Vordergrund seiner Mikro-Waldlandschaften stehen, oft kaum zu erkennen. Lauterbach war nicht nur Mikroschnitzer, sondern engagierte sich mit Leidenschaft für die Natur. Er galt als Experte für Hornissen und Wildbienen - und er war gefragter Pilzexperte.