*22.11.1905 Crottendorf bei Annaberg
+13.7.1954
Georg Sterl war ein unehelicher Sohn der Weißnäherin Elisabeth Sterl, die 1908 den Marionettentheaterbesitzer Max Kressig junior heiratete. Er verbrachte die ersten Lebensjahre bei den Eltern des unehelichen Vaters in Crottendorf und reiste seit 1918 mit der Mutter im Marionettentheater. 1930 machte er sich mit einer eigenen Bühne selbständig. 1944/45 war sein Theater stillgelegt, weil er zur Wehrmacht eingezogen war. In den letzten Lebensjahren war er ständig von Spielverboten bedroht, da in der DDR die privaten Marionettenbühnen abgeschafft werden sollten. Georg Sterl spielte mit etwa 80 cm großen Marionetten und besaß auch ein Theatrum mundi. Er war ständig an Neuerungen seines Theaters interessiert, die er aber wegen der Zeitumstände nicht umsetzen konnte.

In erster Ehe war er seit 1928 mit Liddy Köllner verheiratet, die Ehe wurde 1939 geschieden, nachdem sie ihn verlassen hatte. Die vier gemeinsamen Kinder wuchsen bei ihm auf. Die ältesten beiden, Roswitha und Manfred, wurden ebenfalls Puppenspieler. Nachdem ihn seine Frau verlassen hatte, reiste Georg Sterl 1938 bis 1940 mit seinen Eltern, danach wieder selbständig mit Theatergehilfinnen, die ihn auch bei der Erziehung der Kinder unterstützen sollten. In zweiter Ehe wurde er ab 1948 nochmals Vater von drei Kindern, die aber später andere Berufe ergriffen.

Georg Sterl war mit dem Gründer der Puppentheatersammlung, Otto Link, eng befreundet.