Die überlebensgroße Statue zeigt den römischen Kaiser Antoninus Pius (reg. 138–161 n. Chr.) als erfolgreichen Feldherrn. Schon Kaiser Augustus hat sich in dieser Weise, mit einem Panzer gerüstet, darstellen lassen, und um die Mitte des 2. Jh. n. Chr. muss es im Römischen Reich mehrere Tausend Statuen dieser Art gegeben haben, die aus Bronze oder aus Marmor bestanden. Die Dresdner Statue gehört zu den am besten erhaltenen »Panzerstatuen«. Bei ihr ist auf der Höhe des Oberschenkels sogar noch ein antikes Teilstück der Lanze vorhanden, die der Kaiser mit der Hand des neuzeitlich ergänzten rechten Armes umfasst.
Betrachtet man die Statue von hinten, so fällt auf, dass die heute fehlende Schädeldecke als einziger Teil der Figur bereits in der Antike separat gearbeitet und
mit einem Zapfen im Kopf verankert war. Sollte an dieser Stelle die Größe des Marmorblocks nicht ausgereicht haben? In diesem Fall müsste sich der Bildhauer bei der Berechnung der auf den großen Marmorblock zu übertragenden Maße vertan haben, eine nicht gerade wahrscheinliche Annahme. Was es mit der Anstückung der Kalotte auf sich hat, bedarf noch der Klärung – auch deshalb, weil es sich keineswegs um einen Einzelfall handelt.